Geheime Atom- Transporte über Luxemburg?

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LKW sollen regelmäßig Brennelemente aus Deutschland in das Atomkraftwerk Cattenom transportieren. Führt die Route durch die Großregion auch über Luxemburg?

Mindestens sieben Nuklear-Transporte sollen allein in diesem Jahr von der Brennelementefabrik im niedersächsischen Lingen in das über 400 Kilometer entfernte Cattenom transportiert worden sein. Das geht aus Unterlagen des deutschen Bundesamtes für Strahlenschutz und des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle hervor, die dem „Trierischen Volksfreund“ vorliegen.

Die Brennelemente bestehen aus Urandioxid, das in Tablettenform in die Hüllen gepresst wird. Urandioxid kann sich durch Kontakt mit Luft spontan entzünden und eine Temperatur von über 700 Grad erreichen. Die Fabrik in Lingen gehört zu dem französischen Konzern Areva, der auch die vier Blöcke des Kernkraftwerks Cattenom im Auftrag des französischen Energiekonzerns EDF gebaut hat.

Kein Dementi

Ein Areva-Sprecher dementierte auf Anfrage vom „Trierischen Volksfreund“ nicht, dass es die Transporte gibt. Alle Transporte erfolgten nach den gesetzlichen Vorgaben und würden einem „sehr hohen Sicherheitsniveau“ unterliegen, sagte der Unternehmenssprecher. So würden „spezielle Sicherheitsbehälter“ für den Brennelementetransport verwendet, „die auch bei Verkehrsunfällen oder anderen Einwirkungen von außen die Fracht jederzeit sicher umschließen“. Die zuständigen Aufsichtsbehörden genehmigten und überwachten alle Transporte, so der Areva-Sprecher.

Das deutsche Bundesinnenministerium bestätigte auf Anfrage vom „Trierischen Volksfreund“, dass „für den Transport von Nuklearmaterial regelmäßig auch deutsche Autobahnen genutzt“ würden. Aus Sicherheitsgründen könnte aber nichts zu den konkreten Routen gesagt werden, heißt es aus dem Innenministerium. Ob diese LKW auch über Luxemburg fahren, ist nicht bekannt. Kilometermäßig würde sich die Durchfahrt nach Luxemburg jedenfalls lohnen.

Die Transporte werden vom belgischen Unternehmen Transrad ausgeführt. Mögliche Routen könnten die A1 auf der deutschen Seite, die B51 durch die Eifel, die A48 durch Trier oder aber eine Route über Luxemburg sein.