Existenz der Landwirte bedroht

Existenz der Landwirte bedroht
(François Aussems)

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Die Landwirtschaft in Luxemburg ist in ihrer Existenz bedroht, sagen die Luxemburger Landwirte und fordern ein dringendes Gespräch mit der Regierung.

Die Luxemburger Landwirtschaft steht vor einer existenziellen Krise, sagen die Luxemburger Landwirtschaftsorganisationen auf einer Pressekonferenz am Mittwoch. Sie beklagen einen Strukturwandel, der ihnen zu schaffen macht. Die Preise für ihre Erzeugnisse seien dieselben geblieben, die anfallenden Kosten sind jedoch im Laufe der Jahre in die Höhe geschnellt.

Wie dramatisch die Lage der Bauern ist, zeigt ein Rechenbeispiel: 2013 belief sich das Einkommen eines Landwirts in Luxemburg auf 72 Prozent des Referenzeinkommens, das jährlich vom Statistikamt Statec berechnet wird. Für diesen Zeitraum lag das bei 50.000 Euro.

Diese Entwicklung hält bis heute an: In den letzten neun Jahren hat sich das Realeinkommen eines Landwirts in Luxemburg um rund ein Drittel (32,6 Prozent) verringert, beklagen die Betroffenen am Mittwoch. Zusätzlich machen ihnen steigende Umweltauflagen zu schaffen.

Knackpunkt Russland-Embargo

Für ein Einbrechen der Preise bei Milch und Schweinefleisch sind das Embargo der EU für Agrarexporte nach Russland und das russische Einfuhrverbot verantwortlich, so die Landwirte. Die anhaltende Trockenheit in diesem Jahr drückte die Preise zusätzlich nach unten.

Insgesamt sorgt das Russland-Embargo für einen Preisverfall von 35 Millionen Euro. Durch die Trockenheit kommen weitere 40 Millionen Euro zusätzliche Kosten hinzu.

Treffen mit Regierung

Die finanziellen Sorgen der Landwirte waren Thema von zwei Treffen mit dem zuständigen Minister Fernand Etgen (DP) am 1. und am 21. September. Herausgekommen ist dabei nichts außer Frust, ist am Mittwoch zu hören.

Jetzt soll die Krise in der Landwirtschaft zur Chefsache werden. Die landwirtschaftlichen Organisationen haben bereits ein entsprechendes Schreiben an Regierungschef Xavier Bettel geschickt, in dem sie ein Dringlichkeitstreffen mit sämtlichen Ministern fordern.

Denn die Lage ist „ganz ernst“: Vielen Betrieben fehlt das Geld, jetzt muss die Politik konkrete Hilfe-Maßnahmen liefern, heißt es.

Verbraucher in die Pflicht

Der zweite Appell der Landwirte richtet sich an die Verbraucher. „Landwirtschaft in Luxemburg kostet.“ Will man eine Landwirtschaft in Luxemburg haben, so muss man dafür bereit sein zu zahlen, so die deutliche Botschaft.

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