Escher Taxis im Abseits und ziemlich sauer

Escher Taxis im Abseits und ziemlich sauer
(Tageblatt/Pierre Matgé)

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ESCH/ALZETTE - Seit Beginn letzter Woche ist der Taxistand vor dem Escher Bahnhof Geschichte. Die Taxifahrer sind sauer.

Der Taxistand vor dem Bahnhof musste der Baustelle der geplanten Jugendherberge weichen und wurde von der Gemeindeverwaltung verlegt. Sehr zum Unmut der Escher Taxifahrer, die nun 300 Meter vom Bahnhof entfernt, gegenüber von der Steuerverwaltung, auf Kundschaft warten müssen.

In einem vom Verkehrsschöffen Henri Hinterscheid signierten Schreiben informierte die Escher Gemeinde die Taxiunternehmen Ende Juli, dass der besagte Taxistand vor dem ehemaligen Busbahnhof ab dem 18. August passé sein werde und für die Dauer von zwei bis drei Jahren verlegt werden würde. Der neue Standort: immer noch auf dem bd J. F. Kennedy, aber zwischen der Kreuzung mit der rue Xavier Brasseur und der Hausnummer 122 auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Das Schreiben ist auf den 21. Juli datiert.

Angst um ausbleibende Kundschaft

Den Taxifahrern schmeckt diese Notlösung nicht. 300 Meter vom Bahnhof entfernt (immerhin die Länge von drei Fußballfeldern), das kann für sie keine Lösung sein. Des Weiteren muss die potenzielle Kundschaft wegen der Baustelle den bd Kennedy zweimal überqueren. Wenn sie denn weiß, wo sie die Taxen nun antreffen kann, denn ausreichend ausgeschildert ist der Weg zum Taxi-Not-Stand nicht.

Am Montag hat sich Taxifahrer Carlos Rodrigues an die Gemeindeverwaltung gewendet, um dem zuständigen Schöffen seinen Unmut und den seiner Kollegen kundzutun und darum zu bitten, nach einer passenderen Lösung zu suchen. Man habe ihm gesagt, Schöffe Henri Hinterscheid sei für die nächsten 15 Tage in Urlaub. Rodrigues wandte sich daraufhin an die Munizipal-Agenten und bat um Kulanz, bis eine bessere Lösung gefunden ist (bis Dienstag ist es noch möglich gewesen, entlang der Baustelle zu halten). Doch von dieser Stelle sei nur mit dem 49. Knöllchen gewunken worden.

Der Präsident des Verbands der Taxiunternehmer, Olivier Gallé, hatte sich am Donnerstagvormittag auch zum Ortstermin am bd Kennedy eingefunden, um sich ein Bild von der Lage zu machen.

„Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg“

Er sei, vom Bahnhof her kommend, in den Kreisverkehr hineingefahren und sei für einen Augenblick der Meinung gewesen, den Taxistand übersehen zu haben. Schlussendlich habe er seine Escher Kollegen dann doch gefunden. „Dat ass keng ideal Plaz“, sagt Gallé, „an et ass ze wäit vun der Gare eweg.“ Die Verantwortlichen der Gemeinde hätten im Vorfeld wenigstens mit den Taxiunternehmern reden sollen. Bei den Arbeiten am hauptstädtischen Bahnhof habe der Taxistand auch einige Male umziehen müssen, doch wenigstens seien die Taxen dort „visibel“ geblieben.

„Dat hei ass net raisonabel. Et wiere Méiglechkeeten do“, sagt Gallé, „well, ’wo ein Wille ist, ist auch ein Weg’“. Eine dieser Möglichkeiten sei es zum Beispiel, Stellplätze vor dem Bahnhof für die Dauer der Baustelle in einen Taxistand zu verwandeln.

Und was gedenkt der Verband der Taxiunternehmer nun zu unternehmen?

Gallé räumt ein, dass der Verband von der neuen Situation in Esch lange gar nichts wusste. Das liege wohl auch daran, dass nur wenige Escher Unternehmen dem Verband angeschlossen sind. Jetzt müsse man aber erst einmal schauen, welche Möglichkeiten es gibt und wie man vorgehen kann. „Froe kascht jo näischt“, so der Präsident, der sich aber als allererstes den „Avis“ seines Vorstands einholen will.

Von der zuständigen Gemeindedienststelle gab es am Donnerstag keine Stellungnahme. Wie der Verkehrsschöffe sei auch der Verantwortliche der Verkehrsdienststelle noch in Urlaub.