1215 unterschrieb König John in Runnymede an der Themse den Friedensvertrag, den ihm rebelleriende Adligen abgetrotzt hatten. Sie hatten sich gegen Johns willkürliche Steuerpolitik, gegen seine Willkür bei der Rechtssprechung und gegen seine ruinösen Auslandsfeldzüge erhoben. Mit Johns Unterschrift unter die Magna Carta unterwarf sich ein König erstmals den Gesetzen. Das Dokument sollte auch die Grundlage für faire Gerichtsprozeduren legen. Zwei Monate später erklärte der Papst jedoch das Dokument für null und nichtig.
Zwei Jahre später jedoch wurde eine revidierte Version der Magna Carta angenommen, die den Friedensvertrag zwischen Thron und Adligen bestätigen sollte. Von diesem Dokument gibt es vier Kopien. Eine von ihnen wird derzeit in den Räumlichkeiten des Europäischen Gerichtshofs auf Kirchberg in Luxemburg gezeigt. Sie ist im Besitz der Hereford Cathedrale im Westen Englands. Besuche sind jedoch aus Sicherheitsgründen nur nach Absprache für einzelne Schulklassen und für Fachkreise möglich.
Mit der Magna Carta wurde u.a. erstmals schriftlich festgehalten, dass kein freier Menschen ohne Gerichtsurteil in ein Gefängnis eingesperrt werden darf. Die Magna Carta gilt als eines der Grundpfeiler der modernen Gesetzgebung Europas.
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