Des einen Freud, des anderen Leid

Des einen Freud, des anderen Leid

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Ein Kneipier regt sich auf, dass ihm die Terrassenkundschaft weglaufe, da drei Holzchalets der Gemeinde seinen Kunden die Sicht auf den Pariser Platz versperren.

„Mesdames, Messieurs, en ce jour bien ensoleillé, je vous remercie vivement de faire de l’ombre à ma terrasse avec trois magnifiques chalets installés sur toute sa largeur pour empêcher bien entendu mes clients et touristes d’avoir une magnifique vue sur la place de Paris et l’avenue de la Liberté. Surtout la nuit tombée, cela créerait presque un scénario de film, mais plutôt dans le style horreur tant ils illuminent par leur tristesse cette belle place.“

Dies ist nur ein Auszug aus einem Schreiben eines Café- und Restaurantbetreibers am Pariser Platz in Luxemburg, der es satt hat, dass es bei Festen oder anderen Events auf dem erwähnten Platz keine Absprache zwischen den Anrainern und dem zuständigen Gemeindedienst gibt.

„Wir haben wetterbedingt nur wenige Tage im Jahr die Möglichkeit, Gäste auf unseren Terrassen zu empfangen und damit unser Budget – wenn überhaupt möglich – ins Gleichgewicht zu bekommen“, so der Betreiber.

Anderer Meinung

Der Gemeindedienst, der die drei Holzchalets entlang der Terrasse errichtet hat, verwies uns gestern an den Organisator des „Gare Art Festivals“, auf dessen Wunsch die Chalets aufgestellt wurden. „Dieser Café- und Restaurantbesitzer ist kategorisch gegen alles, was auf dem Pariser Platz organisiert wird“, meinte die Sprecherin der „Groupe Animation Gare“ auf unsere Nachfrage hin.

„Während einer Woche werden auf diesem Platz fünf international anerkannte Künstler unter Zelten, die noch aufzurichten sind, Kunstwerke erstellen, die später in der „Verrière“ des hauptstädtischen Bahnhofs aufgestellt werden. Das Ganze geschieht mit der Rückendeckung der Gemeinde und unter der Schirmherrschaft des Kulturministeriums.

Wir wollen, dass auch im Bahnhofsviertel Animation herrscht, und nicht nur in der Oberstadt. Wir haben jedes Mal Diskussionen mit dem genannten Betreiber, doch der Platz gehört nicht ihm, sondern der Gemeinde. Außerdem“, so die sehr verärgerte und zugleich sehr engagierte Sprecherin der „Groupe Animation Gare“ abschließend, „haben wir entlang seiner – weit über die von der Gemeinde festgelegten Grenze hinaus – errichteten Terrasse genügend Platz für seine Kunden gelassen.“