Der Siegeszug von Eco-Sac und Co.

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LUXEMBURG - In Sachen Plastiktüten ist Luxemburg EU-Musterschüler. EU-Vorgaben zur Reduzierung der Zahl der Plastikbeutel im Handel hat das Land bereits heute erreicht.

Vor zehn Jahren hatte das Land den Plastiktüten im Handel den Kampf angesagt. 2004 startete Operation Eco-Sac. Die wieder verwendbare stabile Kunststofftasche sollte die Konsumenten dazu bewegen, die bislang gratis angebotenen Beutel im Handel zu vermeiden. Ab 2007 verschwanden auch die Gratis-Tüten. Wer seinen Eco-Sac vergessen hat, kann seitdem für 3 cents einen Behelfsbeutel kaufen.

Die Operation ist aus umweltpolitischer Sicht ein Erfolg. Vor 2004 wurden jährlich rund 71 Millionen Plastik- oder Papiertüten benutzt, die einen rund 600 Tonnen schweren Müllberg produzierten. Bis 2013 schrumpfte dieses Volumen um 87 Prozent (10,8 Millionen Tüten), so Umweltministerin Carole Dieschbourg (déi gréng) in ihrer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage von Gusty Graas (DP). Seit 2004 seien 10,3 Millionen Eco-sac verkauft worden. Sie ersetzten rund 560 Millionen Einweg-Tüten.

Schätzungen zufolge liegt der jährliche Verbrauch von Einweg-Plastikbeutel in Luxemburg bei 20 pro Einwohner. Damit gehört das Land EU-weit zum Spitzentrio. Gelassen entgegenblicken kann Luxemburg demnach dem neuen Vorstoß von EU-Kommission und EU-Parlament, den Verbrauch von Plastiktüten in der EU noch weiter zu reduzieren. Gestecktes Ziel: bis zum Jahr 2019 90 Plastikbeutel pro EU-Einwohner. 2025 sollen es nur noch 40 sein. Den einzelnen EU-Staaten steht es des Weiteren zu, bis 2018 die Gratis-Verteilung von Plastiktüten in den Geschäften zu verbieten. Ausgenommen von der Regelung sind jedoch sogenannte ultradünnen Beutel, die aus hygienischen Gründen für lose verkaufte Lebensmittel benutzt werden.