Botschafter statt Premier

Botschafter statt Premier
(AFP)

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Luxemburg wird am 9. Mai von seinem Botschafter in Moskau an den Feierlichkeiten anlässlich des 70. Jahrestages der deutschen Kapitulation vertreten. Regierungschef Bettel bleibt zuhause.

Bei der Feier am 9. Mai in Moskau werden die meisten der ehemaligen Alliierten im Kampf gegen den Faschismus nicht dabei sein. Auch Luxemburg hat sich abgemeldet. Dabei hatte Präsident Wladimir Putin Premierminister Xavier Bettel zur Feier eingeladen. Luxemburg werde bei der Feier auf dem Roten Platz von seinem Botschafter vertreten, bestätigt Außenminister Jean Asselborn in seiner Antwort auf eine parlamentarische Anfrage von Fernand Kartheiser (adr) die seit Wochen bekannte Information. Am 9. Mai werde der Regierungschef an der Gedenkfeier teilnehmen, die von russischer Seite am Denkmal für gestorbene Sowjetbürger auf dem Friedhof in Bonneweg organisiert wird. Dort werde er ein Blumengebinde niederlegen, präzisiert Asselborn.

Ein Besuch von Tambow in Russland, wo etliche Luxemburger Zwangrekrutierte nach Kriegsende inhaftiert waren, ist im Monat Mai nicht vorgesehen, so Asselborn auf die Frage von Kartheiser. Während des Zweiten Weltkrieges waren mehr als tausend von der Wehrmacht zwangsrekrutierte Luxemburger in russische Gefangenschaft geraten. Sie waren an die Ostfront geschickt worden. Viele wurden im Lager bei der russischen Stadt Tambow interniert und konnten erst 1946 nach diplomatischen Verhandlungen das Sammellager verlassen. Ein Denkmal in Tambow erinnert an die Luxemburger Kriegsgefangenen.

Mehr dazu:

Luxemburg meidet Moskau