Auf einen letzten Blick

Auf einen letzten Blick
(Alain Rischard/editpress)

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Könnte sie sprechen, sie würde viele unterschiedliche Geschichten erzählen können: In wenigen Tagen gibt es ist die Unterführung am Place Hamilius in Luxemburg-Stadt nicht mehr.

Oben kreuzten sich tausende Pendler und Fahrzeuge im Stadverkehr. Unten wurde geküsst, gedealt, geprügelt oder einfach nur durchgelaufen. Gemeint ist die Unterführung an der Place Hamilius. Sie war für Generationen von Jugendlichen und Erwachsener ein Begriff in jeder Hinsicht.

Die Fußgängerunterführung war eine wichtige Kreuzung unter dem Boulevard Royal. Jeden Tag durchquerten sie Geschäftsleute, Schüler, Touristen und so mancher Obdachlose überlebte dort unten eine bitterkalte Winternacht.

Kunst im Untergrund

Selbst eine Ladenpassage mit bis zu sieben Geschäften sorgte für Handel unter der Erde. Allerdings liefen die Läden nicht gut. Bis auf einen China-Store wechselten die Geschäfte hier unten sehr oft die Besitzer. Irgendwann war Schluss damit.

Die Unterführung entwickelte sich über die Jahre in eine eigene Kunstwelt. Die grauen Wende verschwanden unter bunten Bildern. Eine eigene Szene entwickelte sich hier. Wurde dies Anfangs noch sehr kritisch von der Gemeinde gesehen, hatte sich daraus mit der Zeit die „Galerie d’Art Urbain provisoire“ entwickelt.

Am Montag, 1. Juni wird die Unterführung entgültig geschlossen. Wenig später sucht sich die Abrissbirne ihren Weg durch die Gänge. Sie macht Platz für das Millionen-Projekt (Link) „Royal Hamilius“. Es wird eine neue Mischung aus Handel, Gaststätten und Wohnungen entstehen.

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