„ArcelorMittal verlangt und gibt nichts“

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Am Samstagmorgen informierte der OGBL in der Escher Maison du Peuple 400 ArcelorMittal Beschäftigte über die laufenden Verhandlungen vor dem Schlichtungsamt.

Rund 400 Beschäftigte des Stahlunternehmens ArcelorMittal waren auf Einladung des Stahlsyndikats des OGBL am Samstag Morgen in die Escher Maison du Peuple gekommen, wo der zuständige Gewerkschaftssekretät Jean-Claude Bernardini sie über die aktuell laufenden Verhandlungen vor dem Schlichtungsamt informierte.

Der Konzern hatte den Kollektivvertrag einseitig gekündigt (dieser wird Ende November auslaufen) und bislang sind die Forderungen des Unternehmens im Rahmen der Schlichtungsprozedur unanehmbar für das Personal.

So will ArcelorMittal, dass die Arbeitnehmer auf die ihnen zustehenden neun bis zwölf freien Tage (SR) verzichten; für den OGBL unannehmbar…
Im Juni hatte eine Mitgliederversammlung die Gewerkschaft zum Gang vor den Schlichter mandatiert; während dem halben Dutzend Versammlungen, die inzwischen dort stattfanden, habe ArcelorMittal nur gefordert und nichts gegeben, so Bernardini.

OGBL offen

Dabei sei der OGBL offen für Vorschläge in Zeiten wirtschaftlicher Probleme offen. So könnte das Unternehmen die geschuldeteten Tage auszahlen (eventl. auf Kreditbasis). Die im Abkommen Lux2016 vorgesehene Investition in eine neue Walzstraße auf Belval (150 bis 200 Millionen) soll nun durch eine komplette Instandsetzung der aktuellen Straße ersetzt werden, was nur unwesentlich billiger werde. Da hierfür aber keine sechsmonatige Unterbrechung der Produktion notwendig ist, ist der OGBL nicht unbedingt gegen diese Abweichung von den ursprünglichen Plänen. Das Unternehmen fordert aber daneben vom Staat günstigere Energiepreise und Mittel für die Forschung, die ArcelorMittal zurückschraubte und wirft logistische Probleme auf. U.a. ist der Stahlproduzent nicht mit den Lenkzeiten für Lastwagenfahrer in Luxemburg einverstanden und möchte diese verlängert sehen.

Arcelor Mittal verlangt somit Eingeständnisse vom Staat und von den Arbeitgebern, möchte aber nichts geben.

Streikprozedur

Die Belegschaft gab dem OGBL am Samstag das Mandat weiter zu verhandeln. Sollte die Sitzung vor dem Schlichter am kommenden Donnerstag keine Ergebnisse bringen, so werden Belegschaftsversammlungen in allen Abteilungen des Unternehmens organisiert um das Mandat für einen Streik zu erhalten.

Im Vorfeld ist daneben eine zentrale Kundgebung der Belegschaft geplant.
Sollte ArcelorMittal also nicht einlenken und dies gilt besonders für die geschuldeten freien Tage, so ist ein Streik im Dezember wahrscheinlich.