Alibi Tanzschule

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Ein Mann soll zwischen 2004 und 2010 zwei minderjährige Mädchen vergewaltigt haben. Am Dienstag wurde der Fall vor Gericht verhandelt.

Der Angeklagte war am Dienstag nicht anwesend. Ihm wird vorgeworfen, zwei Minderjährige vergewaltigt und anschließend eingeschüchtert zu haben. Beide Mädchen nahmen Samba-Unterricht bei dem Angeklagten.

Eine Diplompsychologin stellte das damals 16-jährige Opfer als glaubwürdig dar. Ein Ermittler der Polizei erklärte dem Gericht den Tathergang und wie es zur Anklage gekommen war. „Das Mädchen wollte eigentlich gar nicht aussagen. Sie vertraute sich ihrem Freund an, der dann alles ihrer Mutter beichtete“, gab der Ermittler an. Im Mai 2010 wurde das Mädchen von dem Angeklagten gefragt, ob sie ihn nach Arlon begleiten wolle, um dort mit einem weiteren Paar Samba zu tanzen. Der Tanzlehrer versprach ihr 60 Euro für die Tanzstunde. Das Mädchen vertraute dem Angeklagten, da sie zum Zeitpunkt der Vergewaltigung mit seinem Sohn zusammen war.

Kein Tanzpaar da

In Arlon wartete jedoch kein weiteres Tanzpaar auf das Mädchen. „In einer Wohnung haben sich beide erst mal warm getanzt. Der Angeklagte hat immer wieder versucht, sie zu küssen. Das Mädchen hat sich jedoch weggedreht und signalisiert, dass sie das nicht will“, so der Polizeiermittler.

Der Täter hat sie dann nach oben geschickt und ihr befohlen, sich auszuziehen. Dann kam es zum Geschlechtsverkehr. Nach der Tat drohte der Tanzlehrer sie umzubringen, wenn sie ihren Eltern etwas sagen würde, so der Ermittler weiter. Schon 2004 soll der Tanzlehrer eine damals 14-Jährige, ebenfalls im Rahmen der Tanzstunden, vergewaltigt haben. Die beiden Opfer sagten unter Ausschluss der Öffentlichkeit aus.

Manipulationen

Im Verhör der Polizei gab der Angeklagte an, er würde die beiden Mädchen nicht kennen und stellte sich als Opfer von Intrigen dar. Die Staatsanwaltschaft erklärte, der Angeklagte habe seine Tanzschule und das Vertrauen der Frauen missbraucht, um seine Sexualität auszuleben. „Er hat die Frauen manipuliert und ihnen Gewalt angedroht. Das eigentlich perverse an dieser Geschichte ist, dass das 16-jährige Opfer zum Zeitpunkt der Vergewaltigung mit dem Sohn des Angeklagten liiert war“, erklärte die Staatsanwältin. Sie forderte acht Jahre Haft ohne Bewährung.

Das Urteil wird am 15. Juni gesprochen.