„Wir sind Zyniker“

„Wir sind Zyniker“
(Hmontaigu)

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Arbeitsminister Nicolas Schmit bekräftigt in einem Rundfunkinterview einen Kurswechsel in der EU-Flüchtlingspolitik. Sorgen macht ihm auch der neue US-Präsident.

Für Aufregung hatte ein Wort-Interview mit Arbeitsminister Nicolas Schmit (LSAP) gesorgt. Darin stellte er unter anderem die aktuelle EU-Flüchtlingspolitik in Frage, und stellte sich damit gegen die Position von Außenminister Jean Asselborn (LSAP). Die Aufregung war anschließend groß. Am Freitag stellte sich auch Familienminister Corinne Cahen (DP) hinter Schmit. Déi Gréng äußerten sich nicht. Bei der CSV frohlockte Twitter-Sprachrohr Laurent Mosar: „„Neben dem Platzverweis und der Burka jetzt auch keine einheitliche Position mehr in punkto Asylpolitik.“

Am Samstag bekräftigte Nicolas Schmit in einem RTL-Interview einen Kurswechsel in der EU-Flüchtlingspolitik. „Wir haben das nicht gut gemeistert. Das aktuelle System wurde nie adaptiert,“ so Schmit. „Wir sind Zyniker. Die Menschen kommen durch die Wüste, über das Meer und in Europa sagen wir ihnen, ob sie Recht auf Asyl haben. Bevor sie nach Europa kommen, brauchen wir Prozeduren,“unterstreicht der Minister. Er stellt in dem Zusammenhang klar, dass er im Wort-Interview falsch zitiert wurde: „Ich habe nie gesagt, dass die Menschen einen Asylantrag in ihrem Heimatland stellen sollen.“

„Einen anderen Weg gehen“

Auf Asselborn angesprochen sagt Schmit: „Das Thema provoziert, sorgt in der Bevölkerung für Ängste. Wir müssen aber darüber öffentlich sprechen. Dürfen die Menschen nicht ignorieren“. Jean Asselborn habe ein wenig überspitzt auf den Vorschlag aus Österreich (Link) reagiert, meint Schmit. „Wir müssen einen anderen Weg gehen,“ betont er.

Für Schmit ist klar, dass die EU-Außengrenzen besser geschützt werden müssen. „Ansonsten steht Schengen auf dem Spiel,“ mahnt der Politiker.

Nicolas Schmit äußerte sich auch zu dem neuen US-Präsidenten. „Trump wird kein normaler Präsident sein. Entweder wir werden oder lassen uns in die Ecke drücken. Gerade jetzt müssen wir unsere europäischen Werte verteidigen.