„Mehr politischer Mut“

„Mehr politischer Mut“
(Tageblatt/Hmontaigu)

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Am Tag der Arbeit standen bei der FNCTTFEL vor allem die Steuerreform sowie das Thema Terror im Fokus der Rede von Gewerkschaftspräsident Jean-Claude Thümmel.

Mit dem Slogan „der 1. Mai gehört den Gewerkschaften“ eröffnete Jean-Claude Thümmel Präsident der FNCTTFEL gestern die 1. Mai Feier der Gewerkschaft.

Dieses Jahr standen Aktuelle Themen im Fokus. Allen voran die Steuerreform und das brisante Thema Terrorismus.

Freiheit in Gefahr

Bei seiner Rede im Festsaal des Casino Syndical in Bonnevoie deutete der Gewerkschaftpräsident auf die Worte, die über der Bühne zu lesen sind; „Pain, Paix et Liberté“. „Dies ist und bleibt das Leitmotiv“, so Thümmel. In Laufe der Geschichte sei die Freiheit allerdings mehr als einmal in Gefahr gewesen und auch heute sei sie in Gefahr.

Hiermit spielte Thümmel auf die Attentate unter anderem in Madrid, London, Paris und Brüssel an und deren Konsequenzen für die Lände der europäischen Union. „Fakt ist“, so Thümmel, „dass seit den Attacken in Paris die Regierungen quer durch Europa versuchen die Sicherheitssituation durch Beschneidung von demokratischen Grundrechten zu verbessern.“

Auch Luxemburg mache hier keine Ausnahme und habe vor die Verfassung dementsprechend abzuändern. Thümmel erläuterte, dass es jedoch auch wichtig sei nicht nur die Symptome des Terrors zu bekämpfen, sondern es wichtig sei die Ursachen und Gründe dieser neuen und grausamen Form der Radikalisierung zu bekämpfen.

Nationale Themen

Neben dem Weltthema Terror stand natürlich auch nationale Aktualität auf dem Programm. Hauptthema hier war vor allem die Steuerreform, die zum 1. Januar 2017 in Kraft treten soll. Lange sei sie angekündigt gewesen nun sei die „Katze aus dem Sack“, so Thümmel und als Gewerkschaft habe man festgestellt, dass sie in den großen Zügen in die richtige Richtung gehe.

Die Gewerkschaft fordert aber nun, dass die Regierung Schluss macht mit dem als Zukunftspaket getarnte Sparpaket. „Nur dafür brauche man ein wenig politischen Mut“, so Thümmels Schlussfolgerung. Die Gewerkschaft kritisiert, dass weiterhin die Betriebe steuerliche Vorteile erhalten. Auch seien alle Einkommenskategorien entlastet worden und nicht nur die Einkommensschwachen.

Der Eisenbahnsektor

Das Thema Eisenbahn und somit die Berufskategorie, die vom Landesverband hauptsächlich vertreten wird blieb etwas im Hintergrund und rutschte an den Schluss der Rede des Gewerkschaftspräsidenten.

In diesem Bereich sei man weiterhin darum bemüht dem öffentlichen Personenverkehr auf den Schienen den Stellenwert zu geben, den er verdient hat, so Thümmel. „Und wir hatten und haben Erfolg mit unserer Strategie. Noch nie ist so massiv in die Eisenbahninfrastruktur investiert worden“, erklärte er weiter. Des Weiteren ist die Gewerkschaft darum bemüht sich in dem Sektor verstärkt gegen Sozial- und Sicherheitsdumping einzusetzen.

Zum Thema Gewerkschaften erklärte Thümmel, das unsere Gesellschaft sich verändere. Durch Digitalisierung und Globalisierung gäbe es einen ausgeprägten Trend zu immer mehr Individualismus. Dieser greife jedoch die Fundamente einer solidarischen Gesellschaft an. Daher solle die Frage erlaubt sein „ob es nicht Zeit ist für mehr Solidarität“, so Thümmel.