Sieger und Verlierer

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Die Wahlschlacht ist geschlagen. Es gelang der politischen Konkurrenz nicht, der CSV einen der drei Sitze abspenstig zu machen. Knapp sieben Monate nach der Parlamentswahl ist die CSV nahezu so stark wie 2009.

Die CSV hat ihre Revanche auf die Schmach vom 5. Oktober 2013 genommen. Mit 37,65 Prozent hat sie ein Traumergebnis erzielt. Fast wäre der historische Rekord von 38 Prozent bei den Legislativwahlen von 2009 gebrochen worden.

Ihre Spitzenkandidatin Viviane Reding, 126.888 Stimmen, gewann ihren ersten Platz unter Luxemburgs gewählten Anwärtern mit rund 44.000 Stimmen Vorsprung auf den Zweitgewählten, den Liberalen Charles Goerens, der 82.975 Stimmen auf sich vereinen konnte.

Mit ihrem Traumergebnis gelang es der CSV mit Leichtigkeit ihre drei Sitze zu behalten. Neben Viviane Reding ziehen zwei Altbekannte in Straßburg ein: Georges Bach und Frank Engel. Auch wenn sie weit vom Ergebnis Redings entfernt sind, erzielten die beiden CSV-Politiker doppelt soviele Stimmen wie die einzige sozialistische Abgeordnete Mady Delvaux-Stehres. Sie verteidigte mit 33.323 den Sitz, den der bisherige Mandatsinhaber Robert Goebbels geräumt hatte.

Für die LSAP dürfte der 25. Mai als schwarzer Sonntag in Erinnerung bleiben. Ihre 19,42 Prozent bei den letzten EU-Parlamentswahlen schmolzen auf 11,75 Prozent zurück. Ein Trost bleibt den Luxemburger Sozialisten: Herbe Niederlagen mussten auch andere Schwesterparteien erleiden etwa in Griechenland, Spanien oder Frankreich, wo Präsident François Hollande weiter unter Druck gerät. Der Sieg der deutschen SPD mit dem europäischen Spitzenkandidaten Martin Schulz dürfte nur wenig Trost spenden, zumal der Stimmenzuwachs in Deutschland nicht reichen wird, um der EVP den Kommissionsvorsitz streitig zu machen.

Freuen durften sich am Sonntagabend neben der CSV auch die Grünen. Ihr Spitzenkandidat Claude Turmes platzierte sich mit 69.797 Stimmen in der Rangliste auf Platz drei und katapultierte seine Partei (15,01 Prozent) auf Platz zwei gleich hinter der CSV. Den letzten Platz auf dem Podium war am Sonntagabend für die DP mit 14,77 Prozent, obwohl auch sie im Vergleich zu 2009 fast vier Prozent Stimmeneinbußen verschmerzen musste.

Doch nicht nur die CSV und déi gréng konnten am Sonntagabend zufrieden sein. Zu den Siegern durften sich auch déi Lénk zählen, die sich um 2,46 Prozent auf 5,76 Prozent verbesserten. Und dann die Piratenpartei. Anders als in Deutschland, wo die Freibeuter 1,4 Prozent erzielten, schafften sie es in Luxemburg auf 4,23 Prozent. Mehr als ein Achtungserfolg.

Lucien Montebrusco/Tageblatt.lu