Schumanns Eck: Luxemburgs Synonym für ein sinnloses Gemetzel im Zweiten Weltkrieg

Schumanns Eck: Luxemburgs Synonym für ein sinnloses Gemetzel im Zweiten Weltkrieg

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Am 16. Dezember 1944 wurde das kleine Luxemburg zum zweiten Mal im diesem Krieg überfallen. Auf einer Breite von 60 Kilometern durchbrachen deutsche Einheiten die Stellungen der US-Amerikaner in Luxemburg und Belgien. Die später als Ardennenoffensive in die Geschichtsbücher eingegangene, sechs Wochen wütende Schlacht hinterließ Tod und Zerstörung sowie eine stark traumatisierte Bevölkerung.

Von Olivier Halmes

Als Mahnmal für dieses sinnlose Gemetzel steht in Luxemburg am Schumanns Eck bei Nothum ein Denkmal. Am 30. Dezember 1944 erreichten Einheiten der 26. US-Infanteriedivision die Straßenkreuzung nahe Wiltz und trafen dort auf den erbitterten deutschen Widerstand der 9. Volksgrenadierdivision. Während der folgenden zwei Wochen tobte ein Stellungskrieg mit den mörderischsten und verlustreichsten Kämpfen in Luxemburg während des ganzen Zweiten Weltkriegs.

Erst am 9. Januar 1945 konnte die Gegenwehr der Deutschen gebrochen und die Dörfer Berlé und Pommerloch befreit werden.

Am 21. Januar 1945 rückten US-Einheiten schließlich in das zerstörte Wiltz ein. Ein Denkmal und ein Gedenkpfad mit Schautafeln erinnern heute an die dramatischen Ereignisse von damals. Einmal jährlich wird hier, am Schumanns Eck, der vielen Opfer und des großen Leids gedacht, welche die Schlacht hinterließ. Vertreter aus Politik, Gesellschaft und der Botschaften wohnen traditionell den Gedenkfeierlichkeiten bei. So auch am vergangen Sonntagmorgen, als die Feierlichkeiten durch die mitfühlenden Beiträge der Schüler des Wiltzer Nord-Lyzeums (LNW) eine besondere Note erhielten.

Erinnerung schwindet

Wie Frank Rockenbrod, Präsident der „National Liberation Memorial asbl“, dem Tageblatt gegenüber erläuterte, befindet sich die Erinnerungskultur im Wandel. Die Zeitzeugen des Zweiten Weltkriegs verlassen uns allmählich. Das habe Folgen für das Gedenken an den Zweiten Weltkrieg.

Im kommenden Jahr soll anlässlich der 75-Jahr-Feier der Ardennenoffensive der Gedenkpfad am Schumanns Eck überarbeitet werden. Das Projekt werde mit Mitteln der EU im Rahmen des Interreg-Programms „Land of Memory“ finanziell gefördert, wurde betont.

 

Holger Büttner
21. Juli 2021 - 20.23

Ich bin oft in Wilz gewesen und habe dort mit LKW bei IVC glaube ich geladen. Danach Richtung Bastonge. Genau zwischen Belgien und Luxemburg/Grenze Pause gemacht und Geschlafen. Überall sieht man noch Kriegserinnerungen ,Panzer etc. Komisches Gefühl gewesen was dort geschehen ist. Darf nie Vergessen werden. Toller Artikel.