Ex-Polizei-Generalsekretär Stebens abgehört

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Es ist still geworden um den "Bommeleeër"-Prozess in Luxemburg. Doch hinter den Kulissen wird weiter ermittelt.

Vor etwas mehr als drei Jahren endete der „Bommeleeër“-Prozess. Seitdem wurde es rund um die Anschlagsserie in Luxemburg still. Hinter den Kulissen wird weiter ermittelt. Ein Beschuldigter, Guy Stebens, soll im Sommer ausgesagt haben. Der ehemalige Polizeioffizier stand unter Beobachtung der Ermittler.

Ende Juli 2014 wurde der „Bommeleeër“-Prozess eingestellt. 176 Tage voller brisanter Informationen, Blamagen, Wendungen und Fragezeichen. Das Fazit: Neben den beiden eigentlichen Angeklagten Marc Scheer und Jos Wilmes geraten fünf weitere zum Teil hohe Polizeioffiziere ins Visier der Justiz.

Anklage gegen Polizisten

Am 25. Juni 2014 platzt die Bombe. Die Staatsanwaltschaft will Anklage gegen Pierre Reuland, Aloyse Harpes, Charles Bourg, Armand Schockweiler, Marcel Weydert und Guy Stebens erheben. Der damals beigeordnete Staatsanwalt Georges Oswald und sein Kollege Robert Welter treten an dem Mittwochnachmittag vor die Presse. Neben Falschaussage und Strafvereitelung im Amt wird den Polizisten Beihilfe und Mittäterschaft in der Attentatsserie zwischen 1984 und 1986 vorgeworfen.

Was bislang nicht bekannt war: Bereits Tage vor der Ankündigung wurden sämtliche nötigen Genehmigungen für einen Lauschangriff eingeholt. Das erfuhren das Tageblatt und RTL aus gut informierten Kreisen. Bereits am Mittwochmorgen (25. Juni 2014) liefen die Bänder bei der Ermittlergruppe „Bommeleeër“ heiß. Also wenige Stunden vor dem Auftritt der Staatsanwaltschaft vor der Presse.

„Auf Hochtouren“

Im Visier haben die Ermittler Guy Stebens. Das Mobiltelefon des ehemaligen Generalsekretärs der Polizei wird angezapft. Anfang Juli 2014 wird auch der Hausanschluss abgehört. Die Telefonüberwachung der beiden Telefonnummern dauert mehrere Wochen. Ob die Ermittler fündig wurden, ist unklar. Dann bleibt es drei Jahre ruhig.

Es ist Donnerstag, 20. Juli 2017, mehrere Ermittler in Zivil parken vor dem Haus der Familie Stebens. Sie klingeln an der Wohnungstür. Mit im Gepäck haben sie einen Durchsuchungsbefehl. Sie schwirren aus, filzen Unterlagen und nehmen Material mit.
Elf Tage später um 10 Uhr muss Guy Stebens zur Vernehmung in die Stadt. Er soll „ausgepackt“ haben, heißt es hinter vorgehaltener Hand. Offiziell dementiert die Pressestelle dieses Gerücht. Sie bestätigt allerdings, dass in der Affäre „auf Hochtouren“ ermittelt werde.

Wackelkandidat im Prozess

Guy Stebens gilt im „Bommeleeër“-Prozess als „Wackelkandidat“. Er musste im November 2013 gleich mehrmals vor Gericht antreten und gab kein gutes Bild ab. Ein Auszug: „Här Stebens, dat ass totale Brach“, unterbricht Richterin Sylvie Conter den Zeugen. Über die Aussagen von Stebens sagt der beigeordnete Staatsanwalt Georges Oswald: „Dat huet kee Kapp a kee Schwanz.“ Stebens meint wenig später: „Et ass schwéier, den Éischten ze sinn, deen Nimm nennt …“

Zum Zeitpunkt der Anschlagsserie in den 1980ern war Stebens als noch sehr junger Offizier verantwortlich für die „Groupe d’observation et de recherche“, kurz GOR. Seine Rolle als Verantwortlicher der Ermittlergruppe wirft zahlreiche Fragen auf. Zwischen 1984 und 1986 haben 20 Bombenanschläge Luxemburg erschüttert. Bis heute ist unklar, wer hinter den mysteriösen Attentaten steckt.

Von Finn Overdick

Lucky Peace
28. Oktober 2017 - 15.00

Net fir näischt war den Här Reuland am Geriichtsgebai an d'Receptioun agedrongen, an huet do vun engem internen Apparat aus telefonéiert.

Fernand
28. Oktober 2017 - 12.51

Welcher Idiot redet denn mit dem Handy über irgendwas, das ihn in den Knast beringen kann? Nicht mal Polizisten können so dämlich sein.

De Grumpy
28. Oktober 2017 - 9.53

Deem Stebens steet d'Angscht am Gesiicht geschriwwen ! An sou eppes wor 3.Mann an da Police-Grand-Ducale !!! Eng Honte fir Lëtzëbuerg a séng Police! Ee krommen a falschen 50er nennen ëch daat !

Tom
28. Oktober 2017 - 8.23

Das ist ein Prozess der nur geführt, weil er geführt werden muss, da wird nie etwas rauskommen, eigentlich ein procés abusif.

Jang
28. Oktober 2017 - 8.19

Eis deemoleg Politiker wessen viellecht och nach eppes. ???

Muller Guy
28. Oktober 2017 - 4.44

Egal op een en Numm raus kennt oder net. Un déi "Elite" kennt neischt. Well irgent wou hei am Land op engem Schlass setzt en " Hellegen" An doufir verbrennt keen dech d'Fangeren. Madame Conter! Raumt op. Dir sidd déi lescht Hoffnung vun den "Untertanen"

Schuller piir
28. Oktober 2017 - 3.59

Das wird so lange verschleppt bis kein Interessierter mehr lebt. Die gleiche Taktik wie beim Kennedy-Mord! Genau wie bei all unseren anderen sogenannten "Affairen"!!! ( "Monsieur Julien",........)

snoppy
27. Oktober 2017 - 22.38

Egaal waat firdeischt 2 onschelleger op Uklobaenk schleefen dat nemmen neischt un den besseren buttek kennt.Et tauchen der emmer mei op dei alles wessen a kee seet eppes.Dat gett et nemmen hei zu Letzeburg.

Serenissima
27. Oktober 2017 - 20.50

Wenn es so weitergeht sind in ein paar Jahren sowieso alle Leute gestorben die etwas wussten, ob wir dann jemals was erfahren können was da wirklich lief ist äußerst zweifelhaft...denn im Nachhinein sind wird dann auch so alt das wir kein Interesse mehr haben werden oder schlicht we weg vom Fenster...