„Es gibt für alles eine Erklärung“

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Im Natura 2000-Gebiet in „Wanterbaach“ bei Berdorf werden Forstarbeiten durchgeführt. Die Mitbürger sind über das Ausmaß entsetzt und berichten von „apokalyptischen Zuständen“.

„Gigantische Maschinen richten in diesem Natura 2000-Gebiet enormen Schaden an, und das nicht zum ersten Mal. Erst 2008 wurde hier auf ähnliche Art und Weise gearbeitet, die Schäden an den Waldwegen und darüber hinaus sind heute noch sichtbar. Dazu kommt, dass der Wald hier zunehmend lichter wird“, so eine besorgte Mitbürgerin.

Da die umgesägten Baumstämme zudem keine offiziellen Stempel zwecks Kontrolle trugen und diese Stämme im so genannten „Kurzholzverfahren“ in mehrere Stücke zersägt und gleich (an einem Samstag und einem Sonntag) im Hauruck-Verfahren auf Lastwagen geladen und abtransportiert wurden, lassen weitere Fragen zu.

Alles ordnungsgemäß

Das habe alles seine Ordnung, so der stellvertretende Direktor der Naturverwaltung, Laurent Schley, auf unsere Anfrage hin. Es gebe für alles eine Erklärung. Die erwähnten Forstarbeiten seien ordnungsgemäß beantragt und genehmigt worden und was den schnellen Abtransport anbelange, so sei das bei Kiefernholz unbedingt notwendig, da dieses Holz sonst schnell vom Bläuepilz befallen und zerstört wird. „Ja, der Abtransport wurde wohl am Samstag und Sonntag gemacht, und das aus gutem Grund: für die darauffolgenden Tage war schlechtes Wetter angesagt“, so Laurent Schley weiter, der zugleich aber versichert, dass der zuständige Förster samstags vor Ort war.

Nach Rücksprache mit dem zuständigen Förster bestätigte uns Laurent Schley das Fehlen der offiziellen Kontrollstempel auf den umgesägten Stämmen. Der Wert der Fracht sei auf Grund der Länge und der Zahl der verladenen Holzstämme (diese Kontrolle geschah nach dem Verladen des Holzes auf den Lkw) nach einem „gewissen Rechenprinzip“ ermittelt worden.

Schadensbehebung

Dass man über die Schäden, die die Mastodonten im Wald angerichtet haben, entsetzt sein kann, kann Laurent Schley verstehen. „Diese Schäden werden aber in den nächsten Wochen behoben, soweit die Wetterlage dies zulässt. Seien die großen Maschinen nicht zum Einsatz gekommen, hätten diese Forstarbeiten zwei Monate anstatt jetzt zwei Wochen lang gedauert. Wir wollten aber vor den Ostertagen fertig sein, da diese Gegend von vielen Touristen besucht wird.“

Soweit also die offiziellen Erklärungen. Hoffen wir nur, dass die Schadensbehebung schneller vonstattengeht, als das 2008 der Fall war, denn wie unser Foto zeigt, sah der Wald rund zwei Monate nach den damaligen Forstarbeiten noch ziemlich „apokalyptisch“ aus.