Der Schock sitzt tief: Winzer beklagen enorme Frostschäden in den Rebanlagen

Der Schock sitzt tief: Winzer beklagen enorme Frostschäden in den Rebanlagen

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Gerade noch schwelgten alle Weinfreunde an der Luxemburger Mosel in Euphorie ob des überragenden Jahrgangs 2018. Weingüter und Kellereien offerierten in den vergangenen Wochen ihre Top-Erzeugnisse aus dem Jahrhundert-Jahrgang. In der Nacht vom 4. auf den 5. Mai jedoch zerstörte der unwillkommene Frost die berechtigten Hoffnungen auf eine ähnlich ertragreiche Ernte für das Jahr 2019.

Von Herbert Becker

Die Nachricht der Wetterstationen traf die Winzer und Weinmacher am Wochenende nach dem Mai-Feiertag wie ein Blitz: Eisige Nachttemperaturen vom 4. auf den 5. Mai von bis zu -2,5 Grad. Betroffen sind nahezu alle Rebsorten, manche Parzellen weisen einen Ausfall von 100% auf, andere zwischen 30 und 50%. Der Schock sitzt tief. Vergangenes Jahr um die gleiche Zeit war der Austrieb auch schon weit fortgeschritten, die Folgezeit brachte aber wesentlich bessere Wetterkonditionen hervor. Doch Wetter hat leider kein Gedächtnis.

Serge Fischer, Dienstleiter im „Institut Viti-vinicole“ in Remich, informierte die luxemburgische Winzerschaft in einer Newsletter vom 7. Mai mit nachstehendem Wortlaut: „Das Luxemburger Weinbaugebiet wurde in der Nacht auf den 5. Mai von einem schweren Spätfrostereignis getroffen. So zeigte die Wetterstation Remich Tiefsttemperaturen von -2,5°C auf 20 cm Höhe. Dieses Mal wurde die gesamte Mosel stark getroffen. Auch außerhalb der üblich gefährdeten Senken und Mulden kam es zu beachtlichen Schäden. Aus etlichen Lagen wurden dem Weinbauinstitut am Montag Frostschäden von 100% gemeldet.“

Das Tageblatt sprach mit Serge Fischer über die aktuelle Lage in den Rebanlagen. „Das sind die wohl größten, durch Frost herbeigeführten Schäden im Großherzogtum seit 30 Jahren. Der Polarlufteinbruch an diesem Wochenende sorgte für einen entsprechenden Temperaturabfall. Der Bodenfrost allein jedoch wäre nicht ganz so schlimm gewesen. Durch die extrem hohe Luftfeuchtigkeit kam zum Boden- auch noch der Luftfrost hinzu. Das hatte letztendlich diese fatalen Auswirkungen.“

„’t ass eng Katastroph“

Ins gleiche Horn stießen auch Erny Schumacher aus Wormeldingen, Präsident der Privatwinzer, sowie sein Winzerkollege Laurent Kox aus Remich. „Wir haben Parzellen mit hundertprozentigen Ausfällen“, bedauerte Schumacher sichtlich betroffen. Laurent Kox erklärte: „Wir haben Weinberge in den Gemarkungen Remich, Stadtbredimus und Wellenstein. Ich habe mir einen ersten Überblick verschafft und konnte feststellen, dass wir Ernteeinbußen von mindestens 30% zu beklagen haben.“

„’t ass eng Katastroph“, kommentierte Josy Gloden, Präsident der Genossenschaftskellerei Vinsmoselle, unsere Nachfrage. „Betroffen sind alle Rebsorten, insbesondere diejenigen, die etwas früher austreiben.“ Sogar der Riesling, der die Kälte eigentlich relativ gut vertrage, sei nicht verschont geblieben. „Unsere Mitgliedswinzer meldeten, nicht anders als bei allen anderen Winzerkollegen auch, zum Teil Komplettausfälle in einigen Rebanlagen“, so Gloden. Es gebe Parzellen, da hänge kein einziges grünes Blatt mehr. Alle Rebsorten hätten bereits ausgetrieben, da spiele es keine Rolle, ob sich die Reben im Zwei-, Drei- oder Fünf-Blatt-Stadium befanden. Jetzt müsse man abwarten, was die Bei- und Nebenaugen noch hergeben, aber die Hoffnung sei nicht allzu groß.

„So ist nun mal die Natur, da können wir keinerlei Einfluss nehmen“, sagte der Präsident. Betroffen seien natürlich auch die Kollegen auf der deutschen Seite von Nittel bis nach Wehr. Überhaupt habe die Obermosel das meiste abbekommen. An der Mittelmosel im Kreis Bernkastel-Kues habe es hingegen nahezu überhaupt keine Frostschäden gegeben. Hinzu komme, dass die Pflege der Rebanlagen weiterhin das ganze Jahr durchgeführt werden müsse. Das bedeute unter dem Strich, dass Arbeits-, Zeit- und Kostenaufwand die gleichen sein würden, der Ertrag jedoch größtenteils gleich null sein werde, meinte Gloden.

Leila
17. Mai 2019 - 20.15

Beim besten Willen kann ich nicht mal zwischen den Zeilen "Gejéimmer" rauslesen. Dürfen die (Ihrer Meinung nach) nicht mal eine Feststellung treffen, wenn sie interviewt werden? Dem Gerges Jang seiner Frage um 16.17 h schließe ich mich voll an!

Gerges Jang
15. Mai 2019 - 16.17

Jang,firwat bass du net wënzer wann dat soll esou esuper geschäft sinn???

mstvulux
15. Mai 2019 - 12.11

Diese Aussage ist ein weiterer Beweis für ihre totale Unkenntnis der Lage des Luxemburger Weinbaus. 2018 tatsächlich ein sehr guter Jahrgang Qualität und Quantität. Die Jahre davor jedoch sehr kleine Ernten aus verschiedenen Gründen z.B.Katastrophaler Peronosporabefall in 2016.

Jang
15. Mai 2019 - 9.07

Laang Joëren woren ëtt super Recolten, ëlo ass ëtt vieilleicht mol eng Kéier no laanger Zeit een klenge Abbroch,daat muss ower dofir keen Drama an keng Katastrof sinn, aaner Betriber and Handwierker hunn och vill Problemer,bezuelen och Steieren an hunn nach vill aaner Onkäschten um Bockel,maachen ower dofir keen Drama doraus, bei munch Herrenwënzer ass daat dooten och nëtt ësou problematesch, hannert munch Kulissen geseit ëtt anescht aus oder nëtt ??

anne
14. Mai 2019 - 18.59

also ech hun néierens gelies dass Wënzer vun Subsiden geschwaat hun.Also dofir näicht schreiwen waat nët stëmt

Herbert Becker
14. Mai 2019 - 11.44

Do verkneifen ech mir elo awer net, eng Äntwert ze ginn: ech gief Iech gären héieren, wann dir fir e Joer Arbecht nemmen eng hallef Paye gieft kréien ...

mstvulux
14. Mai 2019 - 11.42

Typischer Kommentar eines Luxemburger Wohlstandbürgers. Die meisten "normalen"Bürgen unseres Landes können sich heute überhaupt nicht mehr in die Zusammenhänge der Landwirtschaft hineindenken und jammern lieber um eine "verspätete" Indextranche.

Gerges Jang
14. Mai 2019 - 11.25

Dem Jang seng meenung steht fir vill Leit déi keng ahnung vum Bauer a Wenzer Betrieb hun.Déi Betrieber verzichte gär op Subsiden,well dat nemmen en Brochdeel vun engem normalen Akommes ausmecht,den och nach besteiert get.De Jang verzicht bestemmt net op 25-30% vun sengem Joares Akommes.Sech Informéieren währ besser!

Jang
13. Mai 2019 - 19.15

Emmer daatselwecht Gejéimmer, herno ass ërem alles an der Reih wann deen Hëllegen Subsidius laanscht komm ass.