Boeing 737 kommt von der Piste ab

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Schnee und Eis sorgen für ein Zwischenfall auf Findel. Am Mittwochabend kommt eine Luxair Boeing 737, auf dem Weg zur Startbahn, von der Piste ab. Passagiere und Besatzung bleiben unverletzt.

Die schlechten Witterungsbedingungen sorgten auch am Mittwoch für Behinderungen im Flugplan. Gegen 19.30 Uhr erreichte die Tageblatt-Redaktion ein besorgniserregender Anruf: Auf Findel, so hieß es in dem kurzen Telefonat, sei ein Flugzeug von der Startbahn abgekommen.

Keine Auskunft von offizieller Seite

Doch die Nachforschungen stellten sich als schwierig heraus und führten zunächst in die Irre. Beim Notruf 112 war zunächst nichts in Erfahrung zu bringen („Do wësst Dir méi wéi mir“), Berufsfeuerwehr und Flughafenfeuerwehr hüllten sich in eisernes Schweigen („Do dierfe mir naischt soën“). Der diensthabende Beamte des Pressedienstes der Polizei sprach nach Rücksprache mit der Leitzentrale von einem „Privatflugzeug“ das zwischen Taxiway und Runway vom Asphalt abgekommen sei.

„Das Flugzeug ist zwei Meter in den Rasen gerutscht. Nichts Ernstes. Das ist in etwa wie bei einem Autounfall“ hieß es. Vor Ort dann die Überraschung. Statt eines Privatflugzeugs stand parallel zur Piste, etwa auf Höhe des neuen Direktionsgebäudes der Polizei auf Kalchesbrück eine Boeing 737 der Luxair Luxembourg Airlines.

Auf dem Weg nach Frankfurt/Main

Aus der Ferne waren für den Laien keine sichtbaren Schäden zu erkennen, an einen Weiterflug war dennoch nicht zu denken. Auch weil sich die Passagiere laut Auskunft eines Sicherheitsbeamten geweigert hätten, eine andere Maschine zu besteigen.

Die Boeing 737 war auf dem Weg nach Frankfurt/Main (Flug LG9307) und sollte die Passagiere der witterungsbedingt gestrichenen Flüge und des planmäßigen Fluges von 19.20 Uhr zu ihrem Ziel befördern. Die Maschine kam um 19.38 Uhr von dem Taxiway ab, hieß es von der Luftfahrt-Behörde.

Frankfurt/Main: Luxair-Flug gestrichen

Die Website des Frankfurter Flughafenbetreibers Fraport meldete die ankommende Maschine aus Luxemburg um 21.40 Uhr als „verspätet“, um 22.15 Uhr dann als „annuliert“.

Nach dem Zwischenfall wurde der Flughafen auf Findel für ankommende Flüge gesperrt. Der Internetseite Flightradar24.com, eine Website auf welcher sich die Position, die Kennung und das Ziel von Flugzeugen in Echtzeit verfolgen lässt, zufolge, drehte eine aus Baku kommende Cargolux-Maschine mehrere Schleifen über dem Flughafen, um dann abzudrehen und in Lüttich zu landen.

Um 21.45 Uhr wurde die Start- und Landebahn wieder freigegeben. Erst um 22.34 erreichte uns eine offizielle Mitteilung der Polizei, die unsere Recherchen bestätigte. Bei dem Zwischenfall wurden weder Passagiere, noch die Crew verletzt. Als Ursache kommt Glatteis infrage, heißt es.

Fluggäste, die noch am Mittwochabend nach Frankfurt reisen wollten, wurden mit dem Bus dorthin gebracht. Reisende von Franfurt/Main nach Luxemburg, die von dem Flugausfall betroffen waren, kamen ebenso per Bus am späten Mittwochabend ins Großherzogtum an, berichtet Luxair in einer Mitteilung.

(Akim Schmit/Roger Infalt/Tageblatt.lu)