Ausbau der Beziehungen tut not

Ausbau der Beziehungen tut not
(Hervé Montaigu)

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Das Programm der Staatsvisite ist gut gefüllt. Nach einer Reisezeit von fast 24 Stunden wird die Landeshauptstadt Hanoi die erste Etappe der fünftägigen Reise.

Dort soll der Großherzog mit allen militärischen Ehren offiziell von seinem Gastgeber empfangen werden.
Die Reise hätte bereits Anfang des Jahres stattfinden sollen, jedoch musste der Großherzog damals aus gesundheitlichen Gründen absagen.

Auf dem Reiseplan des Großherzogs stehen, nach dem Treffen mit dem Präsidenten, Gespräche mit dem Ministerpräsidenten der kommunistischen Republik sowie mit dem Präsidenten der vietnamesischen Nationalversammlung und dem Generalsekretär der Kommunistischen Partei.

Neue Kontakte

Nach zwei Tagen mit politischen Treffen in Hanoi soll die Luxemburger Delegation in die Küstenstadt Hué reisen. Dort soll unter anderem eine Hotelschule besucht werden, die mit Geldern der Luxemburger Entwicklungshilfe aufgebaut wurde. Als dritte Etappe ist ein Abstecher nach Ho-Chi-Minh-Stadt geplant. Die Stadt, die früher Saigon hieß, ist das Wirtschaftszentrum Vietnams. Hier werden 20 Prozent des Bruttoinlandsproduktes, 30 Prozent der Industrieproduktion und 40 Prozent aller Exportwaren hergestellt.
Wirtschaftsminister Krecké und Großherzog Henri werden versuchen, die Luxemburger Unternehmen beim Aufbau neuer Kontakte zu unterstützen.

Verglichen mit früheren Reisen nach Russland oder in die Vereinigten Arabischen Emiraten sind jedoch nur relativ wenig Luxemburger Unternehmen mit von der Partie. Zudem stoßen die meisten erst in Ho-Chi-Minh-Stadt zur Delegation hinzu. Zu den rund 15 Unternehmen, die den Großherzog begleiten, zählen die SES aus Betzdorf, der Anlagenbauer Paul Wurth, die Jan-de-Nul-Gruppe und die Cargolux.

Exportschlager Schuhe

Die ersten drei sind bereits in Vietnam tätig. Bisher jedoch sind die Wirtschaftsbeziehungen zwischen beiden Ländern – im Gegensatz zur Entwicklungshilfe – relativ unbedeutend. Im Schnitt exportierte Luxemburg in den letzten zehn Jahren Waren im Wert von einer bis vier Millionen Euro in das asiatische Land.

Die beliebtesten Güter sind Maschinen und technische Ausrüstungen. Vietnam hingegen exportierte, laut Statec, bis 2008 nur Waren im Wert von etwa 200.000 Euro pro Jahr nach Luxemburg.
Seit dem Jahr 2009 ist diese Summe sprunghaft angestiegen, auf rund drei Millionen Euro. Der Exportschlager: Schuhe.