„Auf das, was wir gemeinsam werden können“

„Auf das, was wir gemeinsam werden können“
(Tageblatt/Hervé Montaigu)

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LUXEMBURG – Mehr als 170 Nationalitäten, viele Sprachen, Dialog- und Anpassungsfähigkeit all das macht heute Luxemburg aus, unterstrich Parlamentspräsident Mars di Bartolomeo hat bei seiner Ansprache am Nationalfeiertag.

Für Chambre-Präsident Mars di Bartolomeo ist der 23. Juni mehr als nur Feuerwerke, Festumzüge, Te Deum und andere Zeremonien. „Es ist der Tag der Luxemburger Gemeinschaft“. Laut di Bartolomeo setzt sie sich derzeit aus den Einwohnern mit mehr als 170 Nationalitäten, den Luxemburgern, die im Ausland leben und den Grenzgängern, die in Luxemburg arbeiten, zusammen.

Der Parlamentspräsident wirft die Frage nach der gemeinsamen Identität auf, danach „wofür wir stehen.“ Identität ist sich di Bartolomeo sicher keinesfalls „etwas Statisches, Festgefahhrenes“. „Eine Identität verändert sich ständig, sie entwickelt sich immer wieder weiter und trägt manchmal Widersprüche in sich“, beschreibt Mars di Bartolomeo seine Sicht auf den Identitäts-Begriff. So ist das Luxemburgische ein Identifikationsmerkmal, gleichzeitig aber auch die Mehrsprachigkeit. Der Identitätsbegriff ist heute von der Vielfalt geprägt. „Und die Vielfalt ist unser Trumpf“, fasst der Parlamentspräsident zusammen.

Solidarität und Weltoffenheit

„Luxemburg steht daneben wie kaum ein anderes Land für Solidarität – nach innen und nach außen“, führt weiter di Bartolomeo seine Überlegungen fort. Der Solidaritätsgedanke findet sich in einer Reihe von gesellschaftlichen Verträgen wieder: zwischen den Generationen, zwischen Armen und Reich, zwischen Gesunden und Kranken, zwischen Luxemburgern und Nicht-Luxemburgern, zwischen den Weltreligionen.

Vor 14 Tagen wurde die Landung der Alliierten in der Normandie begangen. „Ein ergreifender Moment“, so di Bartolomeo. Vor allem aber haben die Menschen gezeigt, die ihr Leben im Kampf gegen Diktatur und Rechtsextremismus geopfert haben, dass es eine Verpflichtung ist, für Werte wie Demokratie und Frieden „bedingungslos einzutreten“.

In diesem Sinne, so di Bartolomeo, „ist Luxemburg ein offenes Land“: für Menschen, die hierher kommen, um zu arbeiten; für ausländische Investitionen, für Export-Dienstleistungen und –Produkte, für Touristen, Studenten, international anerkannte Forscher, für Filmprojekte, die es sogar bis zum Oscar schaffen.

„… Unser Nationalfeiertag, unsere Nation, unsere Identität hat viele Facetten“, so di Bartolomeo. „Und um es auf den Punkt zu bringen: Ja, wir wollen bleiben, was wir sind, aber wir freuen uns auch darauf, was wir gemeinsam werden können.“