Zolver: Nach Bauschäden kann ein Ehepaar auf Hilfe von der Gemeinde hoffen

Zolver: Nach Bauschäden kann ein Ehepaar auf Hilfe von der Gemeinde hoffen

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Ende gut, alles gut? Im Streit um Bauschäden an einem Wohnhaus in Zolver scheint sich eine unkonventionelle Lösung anzubahnen.

Am Freitag berichteten wir über unhaltbare Zustände in Zolver. Das Wohnhaus der Familie Henkes, die seit 1968 hier lebt, hat infolge einer unfachmännisch ausgehobenen, acht Meter tiefen Baugrube enorme Schäden erlitten. Vom Keller bis zum Dach tun sich Risse auf, Fenster und Türen lassen sich nicht mehr korrekt öffnen und schließen. Es scheint so, als sei ein Teil des Hauses infolge der riesigen Baugrube regelrecht abgesackt. Seit mehr als zwei Jahren nun kämpfen der 77-jährige Erny Henkes und seine drei Jahre jüngere Ehefrau Jeanny um ihr Recht. Bislang ohne Erfolg. Klar, dass die Nerven bei beiden blank liegen!

Experte soll den Wert ermitteln

Am vergangenen Montag kam es nun zu einer Unterredung zwischen der Familie Henkes und dem Sanemer Bürgermeister Georges Engel (LSAP). Dabei soll, so war vonseiten der Familie Henkes zu erfahren, der Gemeindevater einen unkonventionellen Vorschlag gemacht haben. „Herr Engel hat uns vorgeschlagen – da es bei dem Ganzen ja kein Vorankommen gibt –, das Haus von einem Experten schätzen zu lassen, und zwar so, dass der Wert ermittelt wird, den es ohne die erlittenen Schäden hätte.“ Die Gemeinde würde das arg lädierte Haus dann zu diesem Preis erwerben.

Herr Henkes selbst ist einem Auszug nicht abgeneigt, schließlich werde er nicht jünger und ein großes Haus neben großem Garten mache viel Arbeit. Seine Frau Jeanny hängt jedoch sehr an dem Anwesen, ihr falle ein Auszug bedeutend schwerer. Wir sprachen gestern ebenfalls mit Bürgermeister Georges Engel über diese mögliche Lösung. „Ich finde es einfach schrecklich, dass die beiden älteren Menschen in dieser Situation sind“, so der Politiker. „Zurzeit warten wir noch ab, wie die neuen Pläne zur Absicherung des Hauses aussehen.“

Bauplatz für soziale Wohnungen

Wie wir am Freitag berichteten, hatten sich die Experten des Büros Schroeder & Associés für eine Sicherung mittels sogenannter Verpressanker ausgesprochen. Allerdings sollten diese bis unter das Grundstück des Nachbarn reichen, der damit nicht einverstanden war. Nun sollen bald neue Pläne vorliegen. „Doch wie dem auch sei: Der Auftrag zur Absicherung muss durch den schuldigen Promotor erfolgen, der auch die Kosten hierfür zu tragen hat.“

Da sich bislang jedoch auf dieser Seite nichts tat, befürchtet der Bürgermeister, dass dies auch weiterhin der Fall sein könnte. Die Gemeinde habe daher in der Tat der Familie Henkes vorgeschlagen, das Haus abzukaufen. Möglicherweise könnte später an dieser Stelle eine Residenz mit sozialen Wohnungen errichtet werden.