Luxemburgische Moselgemeinde investiert 18 Millionen Euro

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Diese Summe hat der Gemeinderat von Mertert-Wasserbillig auf seiner Sitzung am Freitag durchgewunken. Bürgermeister Jérôme Laurent (LSAP) löst damit Wahlversprechen ein, die Gemeinde investiert in die Zukunft.  

Unbekannt dürfte die Höhe des Kredits für niemanden im Gemeinderat gewesen sein. Schließlich wurden die Projekte, in die die Summe investiert wird, schon vor den Wahlen im Oktober beschlossen. Damals regierten LSAP und CSV. Beide Parteien verabschiedeten den Haushalt 2017 und 2018 am Freitag.

Die DP enthielt sich oder stimmte dagegen. „Zu teuer“, „zu einseitig auf Investitionen ausgerichtet“, waren die Argumente. Spätestens wenn die Bauarbeiten für die neuen Schulstätten samt „Crèche“ und „Maison relais“ in beiden Gemeindeteilen, die neue Ortsmitte in Wasserbillig samt Werkstätten für den Technischen Dienst und die neuen Tennisplätze anfangen, ist jeder Bürger in der Gemeinde mit 5.050 Euro verschuldet. Rein rechnerisch gesehen. Vorher betrug die Pro-Kopf-Verschuldung rund 1.400 Euro. Das heißt etwas.

Bevölkerungswachstum erfordert die Investitionen

LSAP-Bürgermeister Jérôme Laurent sieht das gelassen. „Wir bauen hier Gebäude, die die nächsten 40 Jahre halten“, sagt er, “dafür muss man eben Geld in die Hand nehmen.“ Sowieso gibt es in der Logik der Bevölkerungsentwicklung keine Alternative. 450 Wohneinheiten sollen in den nächsten zehn Jahren entstehen. Die Gemeinde will für die Kinder der Bewohner gerüstet sein. „Das ist uns wichtig“, meint Laurent. Die gemeindeinternen Hochrechnungen bezüglich der Einwohnerzahl gehen von 1.200 Neubürgern in den nächsten Jahren aus. „Danach werden noch welche kommen.“ Bei 6.000 ist die Schmerz- bzw. Bebauungsgrenze der Gemeinde erreicht.

Die neuen Bürger der Moselgemeinde sollen Arbeit vor Ort finden. Deshalb unterstützt Laurent die Pläne der Merterter Hafenverwaltung 12 Hallen an der Mosel zu bauen, wo sich mittelständische Firmen ansiedeln sollen. Das ist ein Projekt zur Wirtschaftsförderung. Ein zweites ist privat initiiert. Im Gebiet „Um Lein“ soll ebenfalls ein Industriegelände entstehen. Arbeitsplätze machen die Gemeinde nicht nur attraktiv. Sie spielen auch bei den staatlichen Dotationen eine Rolle, 1.500 Euro gibt es nach Angaben des Bürgermeisters pro Platz. Mertert-Wasserbillig ist eine der Kommunen, die von der Reform der Gemeindefinanzen profitieren. Schon 2017 gab es eine Million Euro mehr aus der Staatskasse als gedacht.