Von einem Mann der ersten Stunde muss die Uni Luxemburg Abschied nehmen. Am 3. August ist Professor Dr. Dieter Ferring, der Direktor der Forschungseinheit „Inside“, überraschend in Trier gestorben. Er war 59 Jahre alt.
Sein Name war in den 13 Jahren ein Begriff geworden. Dieter Ferrings Arbeiten über das Älterwerden haben ihm und seiner Forschungseinheit, die er seit nunmehr zehn Jahren leitete, internationale Anerkennung gebracht.
Dieter Ferring hatte Psychologie in Trier studiert, wo er 1987 promovierte und 2002 habilitiert wurde. Als ganz junger Professor kam er ein Jahr später an die neugegründete Universität Luxemburg, wo er sich in der Erforschung der Alterung spezialisierte. Bei seinen Forschungsarbeiten interessierte er sich ganz besonders für den Umgang der älteren Menschen mit den modernen Kommunikationstechnologien.
Anerkennung erhielt er auch für seine Arbeiten über den Machtmissbrauch. Hier hat er nicht nur die Eltern-Kinder-Beziehungen erforscht, sondern sich auch für eventuelle Missbräuche in Altersheimen oder im Gefängnis interessiert.
Dieter Ferring hat ebenfalls an vielen anderen Studien über die Luxemburger Gesellschaft mitgearbeitet, er hat unzählige Gemeinden bei der Erstellung ihrer kommunalen Seniorenpläne unterstützt und dabei der Bevölkerung häufig und unkompliziert Rede und Antwort gestanden. Auch für die Presse war der Professor stets ein unkomplizierter Gesprächspartner.
Eine sehr traurige Nachricht ! Professor Ferring hat viel dazu beigetragen, unsere Aufmerksamkeit auf die Einhaltung der Grundrechte alter Menschen zu schärfen. Es ist unser Auftrag, seine wissenschaftlichen Erkenntnisse in gesellschaftspolitische Reformen zu übertragen. Claude Weber (Ligue des Droits de l'Homme)