Das Comeback der Tramway

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Am Sonntag, dem 10. Dezember, 53 Jahre nachdem die „Tramways de la Ville de Luxembourg“ stillgelegt worden waren, feiert mit der Luxtram die Straßenbahn ihr Comeback. 4,6 Kilometer lang wird das erste Teilstück zwischen der Luxexpo und der Haltestelle Pafendall/Rout Bréck über die Avenue Kennedy sein.

Bei dieser Gelegenheit wird ebenfalls die Standseilbahn in Betrieb genommen, welche die Tram mit der CFL verbindet. 16 km lang wird diese erste Linie der neuen Luxtram bei ihrer Fertigstellung im Jahre 2021 sein, wenn der Betrieb durchgehend vom Findel via das Stadtzentrum zur Cloche d’Or laufen wird. Die Straßenbahn wird deutlich leistungsfähiger und bequemer sein als die bisher eingesetzten Busse. Sie wird den Busverkehr von der Hauptverkehrsachse des Kirchbergs ganz verdrängen.

Anschluss an die Modernität

Ein Teil dieser Busse wird über den Boulevard Adenauer geleitet: Diese ersetzen, bis 2021, wenn die Tram bis zur „Gare“ fährt, die jetzigen Eurobusse. Viele RGTR-Linien enden ab nun am „Pôle d’échange Luxexpo“, wo die Buspassagiere in die Tram oder in andere Busse umsteigen, ebenso wie jene Autofahrer, die ihren Wagen am P&R Luxexpo abstellen. Am vorläufigen Tram-Terminus Rout Bréck besteht dann die Möglichkeit, sich mit der Standseilbahn ins Pfaffenthal oder zu den CFL-Zügen bringen zu lassen, welche von hier in Richtung Hauptbahnhof oder Norden fahren.

Mit der Tram findet die Stadt Luxemburg endlich Anschluss an die Modernität: Die Politik des „tout automobile“, die ab den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts die Verkehrspolitik dominierte, ist krachend gescheitert. Gerade in der Stadt erstickt der Autoverkehr zusehends an sich selbst. Mit der Tram können in Zukunft 10.000 Passagiere pro Stunde und pro Richtung befördert werden, eine Leistung, die selbst die größten Busse nicht einmal zur Hälfte schaffen.

56 europäische Städte haben seit 1985, als in Frankreich die Tram-Renaissance begann, eine neue Straßenbahn eingeführt. (cf. Karte auf der gegenüber liegenden Seite). In all diesen urbanen Zentren hat die Tram zu einer eindeutigen Steigerung der Lebensqualität geführt. Wir werden im Laufe dieser Woche unseren Lesern die neue „Stater Tram“ in einer Artikelserie vorstellen.

Alle Infos über das neue Angebot im Öffentlichen Transport:
www.mobiliteit.lu.


Zahlen und Fakten: Strecke Luxexpo  –  Rout Bréck 

  • Länge: 4,6 Kilometer
  • Haltestellen: 8 (gut alle 500 m eine)
  • Betriebszeiten: 4.30 bis 24.00 Uhr
  • Takt: Alle 6 Minuten eine Tram à 420 Passagiere (zwischen 6.30 und 19.30 Uhr)
  • Fahrzeit: 13 Minuten Fahrer: 25
  • Eingesetzte Fahrzeuge: 6 (plus 2 in Reserve)
  • Stromversorgung: Oberleitung 750 V
  • Geschwindigkeit: Maximal 50 km/h, durchschnittlich 22 km/h
  • Verlängerungen: April/Mai 2018 bis zur „Stäreplaz“, 2019 bis zum Hauptbahnhof, 2021 bis zum Findel und zur Cloche d’Or

Stichwort: „Pôle d’échange“

Die wenigsten Luxtram-Kunden werden wohl von der Cloche d’Or bis zum Findel fahren. Der typische Fahrgast benutzt eine Straßenbahn für etwa vier Stationen. Das zentrale Element einer modernen Tram wie der Luxtram ist der Modalwechselpunkt, an dem die Menschen, die in die Stadt wollen, vom Auto, Bus, Zug oder Velo in die Straßenbahn, welche an der Oberfläche das leistungsfähigste aller urbanen Transportmittel darstellt, umsteigen. Im ersten Streckenteil besteht ein solcher Umsteigepunkt an den provisorischen Endpunkten Luxexpo (Bus, Auto, Velo) sowie Rout Bréck (Bus, Eisenbahn, Velo).