Luxemburg besorgt sich frisches Geld

Luxemburg besorgt sich frisches Geld
(Symbolbild: DPA/Jens Wolf)

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Luxemburg holt sich Geld vom Kapitalmarkt. Der Staat hat eine Staatsanleihe in Höhe von zwei Milliarden Euro platziert. Die Laufzeit beträgt zehn Jahre.

Nach Angaben der Regierung in einer Pressemitteilung wurde die Anleihe bereits am Mittwoch platziert. Die Obligation hat eine Laufzeit bis 2027. Die zwei Milliarden Euro werden für Investitionen im Budget 2017 sowie für Zahlung auslaufender Kredite verwendet.

Der feste Zinssatz für die Milliarden-Summe beläuft sich für die kommenden zehn Jahre auf 0,625 Prozent. Das Finanzministerium spricht vom niedrigsten Zinssatz, seitdem sich Luxemburg Geld vom Kapitalmarkt holt. Die Rendite für die Investoren liegt im Übrigen bei 0.74%.

Folgende Banken stehen hinter der Staatsanleihe: BCEE, BGL BNP Paribas, BIL, Bank of China, die Deutsche Bank und Société Générale. Die Reaktion auf den Märkten sei sehr positiv gewesen.

Investoren: 37% Banken – 32% aus Beneluxländern

Im Detail und im Fachjargon liest sich dies in der Mitteilung der Regierung wie folgt: Ein eher informelles Abtasten am Dienstag ergab Anfragen für insgesamt 2,7 Milliarden Euro. Bei der Auflegung der Anleihe am Mittwoch um 9.00 Uhr gab es schließlich rund 160 Anfragen für insgesamt fast 7,2 Milliarden Euro, demnach mehr als dreimal so viel wie der tatsächliche Wert. Um 10.15 Uhr wurde das Geschäft dann abgeschlossen.

Die Zusammensetzung der zurückbehaltenen Investoren sieht schlussendlich wie folgt aus: 37% Banken, 30% Fonds, 18% Zentralbanken und andere Institutionen, 11% aus dem Bereich Pensionen/Versicherung, und 4% „Andere“. 95% der Investoren kommen aus Europa, 5% aus Asien. Ein Drittel kommt aus den Benelux-Ländern, 27% aus Deutschland und 16% aus Frankreich.

Staatsschuld Ende 2017 wohl bei 22,4% des BIP

In der Mitteilung zeigt sich Finanzminister Pierre Gramegna erfreut über den Erfolg, den die Staatsanleihe hatte. Er geht u.a. noch einmal auf die Auswirkungen auf die Staatsfinanzen ein. Von 2013 bis 2016 sei die Luxemburger Staatsschuld dank Konsolidierung von 23,5 auf 20,5% des PIB herab gegangen. Durch diese Anleihe würde sie nun Ende 2017 voraussichtlich wieder bei 22,4% liegen, „immer noch weit unter dem 30%-Ziel des Regierungsprogramms“.

Abschließend geht der Minister auch noch einmal auf die Konsolidierungs- und Investitionspolitik der Dreierkoalition ein: „Die Investitionspolitik dieser Regierung ist ambitiös und beläuft sich auf insgesamt über 8 Milliarden Euro für den Zeitraum 2014 bis 2017. Demnach wurden mehr als drei Viertel der öffentlichen Investitionen durch laufende Einnahmen des Staats finanziert, und nur ein Viertel durch eine Anleihe. Dies ist ein Zeichen für gesunde öffentliche Finanzen und eine verantwortliche Budgetpolitik.“

Weitere Details gibt es im Tageblatt vom 27. Januar (Print und Epaper).