Tempo 30 in Steinsels Zentrum

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Am 23. September wird das letzte Teilstück der Nordstraße (A7) eröffnet. Jetzt wird über die Verkehrsberuhigung im Alzettetal nachgedacht.

Am 23. September ist bekanntlich „N-Day“: dann wird das letzte Teilstück der A7 eröffnet, ist die „Nordstrooss“ endlich durchgehend befahrbar. 18 Jahre und 700 Millionen Euro später … Als nächster Schritt ist nun eine Verkehrsberuhigung im Alzette-Tal geplant.

Auf einer Pressekonferenz stellte der zuständige Nachhaltigkeitsminister François Bausch am Dienstag erste mögliche Maßnahmen vor. Die betreffen weniger die N7 – ab Luxemburg-Stadt über Walferdingen, Lorentzweiler und Lintgen nach Mersch – denn den CR 123, den Schleichweg „hintenrum“, ab Bereldingen über Steinsel, Müllendorf, Hünsdorf, Prettingen und Gosseldingen nach Mersch.

N7

Was die N7 angeht, so wurde lediglich ein möglicher Vorschlag betreffend die Ortsdurchfahrt von Lintgen vorgestellt. „Die Gemeindeverantwortlichen wurden erst vor Kurzem darüber in Kenntnis gesetzt, konnten sich also noch nicht dazu äußern“, sagten Bausch und die „Ponts & Chaussées“-Verantwortlichen. Wird dies aber durchgezogen, wird es Modellcharakter für die anderen Orte an dieser viel befahrenen Straße haben. Hier muss noch der Kontakt mit den Gemeinden erfolgen.

CR 123

Auch für den CR 123 kann man von Modellcharakter sprechen, denn alle Maßnahmen sollen einheitlich aussehen, damit der Autofahrer Bescheid weiß, was auf ihn „zukommt“. So werden je nach verfügbarem Platz, resp. zur Verfügung stehendem Gelände, die Ortsein-/ausfahrten entweder mittels Kopfsteinpflaster-Passagen tatsächlich und durch Begrünung optisch verengt (an fünf Stellen). An vier weiteren Stellen werden jeweils regelrechte „Schikanen“, entweder für eine oder beide Fahrtrichtungen, errichtet. Innerorts sehen die baulichen Maßnahmen vor, dass an Fußgängerübergängen die Fahrbahnbreite von in der Regel 5,50 auf 4,50 Meter verringert wird.

Alle diese Maßnahmen kosten zusammen ca. 450.000 Euro, so die Verantwortlichen … werden aber wie auf der N7 nicht ab Eröffnung der A7 zur Verfügung stehen. Da fragt sich natürlich, wieso dies alles nicht Hand in Hand geplant wurde. Die Antwort von François Bausch war sehr einfach: „Ich bin erst seit anderthalb Jahren Minister und seit einem Jahr wird daran gearbeitet“, erklärt der Grünen-Politiker den „Umbruch“ in der Luxemburger Verkehrspolitik.

Steinsel: Tempo 30

Diese neue Herangehensweise, sowie ganz konkret auch praktische Änderungen, funktionieren nur in Zusammenarbeit mit den Gemeinden. „Ich hoffe, sie ziehen alle mit“, sagte Bausch, und für den CR 123 sieht es ja auch gut aus. Eine Gemeinde hob der Nachhaltigkeitsminister besonders hervor: Steinsel.

Hier geht das Mitziehen soweit, dass gemeinsam geplant wird, das Ortszentrum – Rathaus, Kirche– zu einer verkehrsberuhigten Tempo-30-Zone zu machen.

Tempo 30 auf einer Staatsstraße – auch dies einer der Paradigmenwechsel in der Luxemburger Verkehrspolitik.

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