Feste, Beziehungen und eine Message

Feste, Beziehungen und eine Message
(Pierre Matge)

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ESCH/ALZETTE - Am Dienstag fand eine Pressekonferenz zur Vorstellung des Programms des diesjährigen Gaymat-Festivals vom 6. bis 11. Juli statt.

Ein nüchternes Runterspulen der einzelnen Veranstaltungen konnte man sich erwarten, ein deutliches Zeichen für eine noch engere Zusammenarbeit zwischen der Gemeinde und der „Rosa Lëtzebuerg asbl.“ wurde geboten.

Zehn Prozent für fünf Euro

Für fünf Euro kann man ein Gaymat-Festival-Armband erstehen. Ein touristisches Angebot fürs Wochenende, an dem es in verschiedenen Escher Hotels (The Seven Hotel, Hotel Topaz), Restaurants (Chez Abdel, Acacia, Boccon di Vino, Ristorante Favaro, Le Pavillon) und Bäckereien (Pâtisserie Gérard Cayotte, Confiserie Namur, Caspar coffee & more, La fournée luxembourgeoise) einen Zehn-Prozent-Rabatt für die Träger besagter Armbänder gibt.

Erhältlich sind die Armbänder im Onlineshop von www.gaymat.lu, im Sitz der „Rosa Lëtzebuerg asbl.“ in der hauptstädtischen Kapuzinerstraße 3 und im Escher „City Tourist Office“ am Rathausplatz.

Sicher zurück

Wer nach der „Closing Party“ am Samstag sicher zurück in die Hauptstadt gelangen will, kann dies per Shuttle-Bus des Busbetreibers Emile Frisch tun. Reservierungen auf www.gaymat.lu.

Die Woche vom 6. bis 11. Juli wird Esch ganz im Zeichen des Regenbogens stehen. Und zwar exklusiv Esch, denn diesmal finden sogar die Partys auf dem Stadtgebiet der Minettemetropole, nämlich im Rockhalcafé und in der Kulturfabrik, statt.

Eine Exklusivität, an der dem Escher Schöffenrat offensichtlich viel liegt. Denn die „monogame“ Beziehung von Gaymat zu Esch wurde in einer Konvention schriftlich festgehalten, wie Bürgermeisterin Vera Spautz erklärte. Über diese Konvention werde der Escher Gemeinderat in seiner Sitzung vom kommenden 10. Juli befinden. Während dieser Sitzung soll auch über den Beitritt ins „Rainbow Cities“-Netzwerk abgestimmt werden, wie der Schöffe für Antidiskriminierungspolitik, Dan Codello, anführte.

Über Tellerrand hinausgeschaut

Gaymat definierte Laurent Boquet, der Generalsekretär der „Rosa Lëtzebuerg asbl.“, als „e politesche Message, verpaakt an e flotte Programm“. Der diesjährige Gaymat steht unter dem Motto „Gaymat for #Human Rights“. Weil die Situation in Luxemburg, im Vergleich zu so manchem Nicht-EU-Land, trotzdem doch nicht so schlecht sei – in 78 Ländern sei Homosexualität verboten, in zehn stehe die Todesstrafe drauf –, schaue man in diesem Jahr über den eigenen Tellerrand hinaus, um auf Menschenrechtsverletzungen in der ganzen Welt aufmerksam zu machen. Denn das Recht zu lieben ist ein elementares Menschenrecht, so Boquet.

Über den Tellerrand hinaus sei auch für das Event geworben worden. Mit dem Resultat, dass der Ticketvorverkauf für die Gaymat-Partys im Ausland sogar besser gelaufen sei als in Luxemburg.

Des Weiteren versuche man mit dem Familien- und Integrationsministerium eine Arbeitsgruppe auf die Beine zu stellen, um den Gay-Tourismus zu fördern.

Auch der Kontakt zu den Partnervereinigungen aus der Großregion (Metz, Trier, Saarbrücken, Köln …) ist laut „Rosa Lëtzebuerg“-Präsidentin Gabriele Schneider sehr gut. Solche Partnervereinigungen sollen auch mit Ständen beim „Street Festival“ am 11. Juli auf dem Rathausplatz vertreten sein.

Das Festival beginnt am Montag, dem 6. Juli um 19.00 Uhr mit einer Gedenkzeremonie für die homosexuellen Opfer des Nationalsozialismus am Nationalen Resistenzmuseum. Eine solche Zeremonie hat es in Luxemburg noch nie gegeben, sagt Boquet.

Das Festival

6. Juli 19.00 Uhr: Gedenkzeremonie für die homosexuellen Opfer des Nationalsozialismus am Nationalen Resistenzmuseum

6. Juli 19.45 Uhr: Vernissage der Ausstellung „La vie en rose“ (Fotografien von Sandy Vitali, Zeichnungen von Dylan Ritsu)

7. Juli um 20.00 Uhr: „Lesbian Film Night“ im Ciné Ariston mit „Reaching for the Moon“ zum üblichen Kinotarif

8. Juli 20.00 Uhr: „Special Film Night“ im Ciné Ariston mit „Call me Kuchu“ zum üblichen Kinotarif und anschließender Podiumsrunde

Am 9. Juli um 20.00 Uhr: „Gay Film Night“ im Ciné Ariston mit „Xenia“ zum üblichen Kinotarif

Am 10. Juli ab 22.30 Uhr: „Bear Attack!“-Party im Rockhalcafé bis 3.00 Uhr (Eintritt: 4 Euro) mit „Mister Bear Luxembourg“-Wahl

Am 11. Juli ab 12.00 Uhr: Auf dem Fest (bis 21.00 Uhr) auf dem Rathausplatz wird es jede Menge Attraktionen, Informationen und Bühnenunterhaltung mit der luxemburgischen Nachwuchsband „Dario“, der Band „One Vision“ aus Trier und „Fadas Family“ geben.

Am 11. Juli um 14.00 Uhr: „Equality March“ ab dem Resistenzplatz (Brill-Platz) um 14.00, mit Ankunft am „Gaymat itself“-Fest auf dem Rathausplatz gegen 14.30 Uhr.

Am 11. Juli ab 21.00 Uhr: „Queesch – Gaymat Closing Party“ in der Kulturfabrik bis 3.00 Uhr (Vorverkauf: 5 Euro, Abendkasse 8 Euro)

Weitere Infos: www.gaymat.lu