Die vergessene Deponie von Tadler

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In Tadler sprießen plötzlich Metallstücke aus dem Boden. Der Grund: Eine vergessene Deponie. Durch einen Erdrutsch wurde sie aufgedeckt.

Es ist kaum zu glauben und dennoch … Bei einem Spaziergang in der Umgebung von Tadler (Gemeinde Esch/Sauer) führte uns der Weg an dem Schulgebäude vorbei über einen schmalen Pfad in Richtung Sauer. Ein herrlicher Blick auf die tolle Natur wird plötzlich vom Blick auf aus der Erde sprießenden Metallteilen getrübt. Metallteile, Ölbehälter, Fahrzeugteile „en masse“, Autobatterien usw. Diese Aufzählung hat nichts mit einem Besuch in einer Autowerkstatt zu tun, sondern mit einer Wanderung in der doch so schön gepriesenen Natur im und um das kleine Öslinger Dorf.

Gefahr beim spielen im Wald. (editpress)

Eigentlich wollten wir uns gerade auf einer Bank ausruhen, die Kinder wollten zu einem dort gelegenen Spielplatz, als wir uns über haufenweise Grünschnitt und sonstigen Abfall aufregten, der am Wegesrand abgelagert wurde. Dieser Spur folgend trafen wir auf einen Hang, der nicht nur einer Deponie gleicht, sondern eine solche im wahrsten Sinne des Wortes ist.

Durch einen Erdrutsch aufgedeckt

Ganze Autowracks liegen hier vergraben, doch da der Hang seit geraumer Zeit Richtung Sauer rutscht (durch den Druck des Hangs sind bereits mehrere Bäume umgefallen), wurden und werden auch weiter größere Mengen von Auto- und sonstigen Metallteilen freigelegt. Eigentlich kann man sehr schnell erahnen, wie viel Schrott, wie viel Problemabfall hier unter einer dünnen Erdschicht liegt.

Ende der 1990er-Jahre waren, unseren Informationen zufolge, die Ädilen der Gemeinde (damals hieß sie noch Eschdorf) in Kenntnis gesetzt wurden.

Zwei Beamte der Forstverwaltung hatten Alarm geschlagen. Die Gemeinde sei damals aufgefordert worden, diese „wilde“ Deponie, über die auch der Oberförster im Bild gewesen sein soll, schnellstmöglich zu sanieren („rétablissement des lieux“).

Dossier landete in der Schublade

Doch wie in vielen anderen Fällen auch, legte man das Dossier in die allerunterste Schublade. Wenig später hatte sich die Aufregung gelegt und so konnten die Verantwortlichen getrost ihrem gemütlichen Alltag frönen.

In der Zwischenzeit ist der Hang mit der Deponie – oder sollte man besser sagen: die Deponie mit dem Hang? – unterwegs Richtung Sauerbett.

Ob die Angler, die am Fuße dieses Hügels ihre Fischerei betreiben, überhaupt wissen, welcher Gefahr sie den Rücken zukehren?