Auf Thiry folgt Wengler

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Am 1. Februar gibt Théo Thiry sein Amt als Bürgermeisterin Echternach aus persönlichen Gründen auf. Am Donnerstagabend wurde Yves Wengler als Nachfolger von Thiry von der lokalen CSV vorgeschlagen.

Wie der Radiosender 100,7 gestern Morgen meldete, hat Théo Thiry, Echternacher CSV-Bürgermeister, dem Großherzog ein Rücktrittsgesuch zukommen lassen. Thiry soll jedoch den Wunsch geäußert haben, weiterhin Mitglied des Gemeinderates zu bleiben.

Théo Thiry wirft aus persönlichen Gründen das Handtuch in Echternach. (Tageblatt-Archiv)

Diese Nachrichten bestätigte sein Parteikollege Marc Diederich gestern gegenüber dem Tageblatt. Théo Thiry war in die Kritik geraten, weil er vor einer Woche vom Diekircher Bezirksgericht in erster Instanz zu einer Geldstrafe von 2.500 Euro verurteilt wurde. Er wurde vom Gericht für schuldig befunden, ein Haus in Bech für die offizielle Summe von 500.000 Euro erworben und weitere 290.000 Euro unter der Hand gezahlt zu haben.

Koalitionsabkommen wird respektiert

Die CSV-Faktion traf sich am Donnerstagabend, um über seinen Nachfolger zu entscheiden. Diederich, der bei den letzten Gemeindewahlen die meisten Stimmen einfuhr, jedoch auf das Bürgermeisteramt verzichtete, um Direktor des Echternacher Internats zu werden, wollte vor dieser Sitzung keine weiteren Kommentare zur Zukunft der Echternacher CSV abgeben. Die CSV schlug dann laut „Wort“ am Abend einstimmig Yves Wengler als neuen Bürgermeister der Abteistadt vor. Wengler ist 51 Jahre alt. Der gelernte Elektroingenieur ist Präsident des kommunalen Informatiksyndikats Sigi. Er war bisher lediglich Gemeinderatsmitglied.

Ob Wengeler auch tatsächlich Bürgermeister, darüber wird der Gemeinderat in der nächsten Sitzung abstimmen.

Der erste Schöffe ist überrascht

Ben Scheuer, der Erste Schöffe und LSAP-Kandidat, zeigte sich am Donnerstag von Thirys Rücktritt überrascht. „Im Koalitionsvertrag wurde festgehalten, dass die CSV den Bürgermeisterposten bekleidet. Dies werden wir nicht infrage stellen“, so Ben Scheuer (LSAP) gegenüber dem Tageblatt. Er hoffe lediglich, dass die laufenden Projekte nicht ins Stocken geraten. Der Haushalt für dieses Jahr wurde bereits am 19. Januar angenommen.

Die Gerüchteküche in der Abteistadt brodelt jedoch. Zünglein an der Waage könnte die Echternacher Fraktion der „déi gréng“ sein, die sofort nach dem Urteil gegen Thiry in einer offiziellen Stellungsnahme seinen Rücktritt gefordert hatte.

„Im Koalitionsvertrag wurde vereinbart, dass die CSV den Bürgermeisterposten bekleidet. Wir als Oppositionspartei werden auf keinen Fall den ersten Schritt in eine andere Richtung unternehmen“, meinte Max Pesch von den Grünen gestern.