Kampf ums Überleben in Haiti geht weiter

Kampf ums Überleben in Haiti geht weiter
(dpa-Archiv)

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Bei einem verheerenden Erdbeben vor zwei Jahren in Haiti starben mehr als 220 000 Menschen. Doch das Leid nimmt kein Ende: Die Bevölkerung kämpft gegen Cholera, Hunger und Gewalt.

Auch zwei Jahre nach dem schweren Erdbeben im Karibik-Staat Haiti müssen viele Menschen ums nackte Überleben kämpfen. Allein 7.000 Haitianer sind seitdem an der Cholera gestorben – und jeden Tag kommen etwa 200 neue Erkrankungsfälle dazu. Nach Angaben der Panamerikanischen Gesundheitsorganisation (PAHO) ist es eine der größten Cholera-Epidemien in einem Land in der jüngsten Geschichte. Die PAHO gehört zur Weltgesundheitsorganisation.

Haiti ist eines der ärmsten Länder der Welt. Die Lage hat sich seit dem Erdbeben am 12. Januar 2010, bei dem über 220.000 Menschen starben, verschärft. Heute leben – teils unter katastrophalen Bedingungen – noch eine halbe Million Haitianer in Zeltstädten. Die Cholera brach zehn Monate nach dem Beben aus. Die Infektionskrankheit wird vor allem durch Fäkalien im Wasser übertragen.

Politisch instabil

Haitis Regierung hatte nach einer Erklärung der Vereinten Nationen Mitte Dezember 2011 die Zahl der Cholera-Fälle mit 520.000 und die der Todesopfer mit fast 7.000 angegeben. Die PAHO hält zur Bekämpfung der Seuche weitere Anstrengungen und Investitionen für nötig, um jedem Einwohner sauberes Wasser und sanitäre Einrichtungen zu bieten.

In der benachbarten Dominikanischen Republik wurden den Angaben zufolge bislang über 21.000 Fälle und 363 Cholera-Tote registriert. Beide Länder bilden die Karibik-Insel Hispaniola.

Gewalt in Camps

15 Prozent aller Zeltstädte hatten nie eine Organisationsstruktur, heißt es von Experten vor Ort. In vielen Camps sei Gewalt gegen Frauen und Kinder ein Problem. Zudem versteckten sich dort Kriminelle. Der Alltag in Haiti sei weiter geprägt vom „täglichen Überlebenskampf“.

Der Wiederaufbau Haitis nach dem Erdbeben mit einer Stärke von 7,3 hatte sich auch durch politische Instabilität verzögert.

Prominenter Besuch reiste am Freitag in den Karibik-Staat: Der US-Schauspieler Matt Damon unterstützt dort ein Projekt zur Trinkwasseraufbereitung wie das Internet-Portal „Haiti Press Network“ berichtete. Damon ist Mitbegründer der Organisation „water.org“, die sich weltweit für den Zugang zu sauberem Trinkwasser einsetzt.