Brutaler Angriff auf römischen Reporter

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Ein Reporter erhält vor laufender Kamera erst einen Kopfstoß - und muss dann noch einem Knüppel ausweichen.

Ein brutaler Angriff eines Mafioso-Bruders auf einen Journalisten sorgt in Italien für Aufregung. Roberto Spada, der Verbindungen zu einem Mafiaclan im römischen Vorort Ostia haben soll, hatte einem Reporter des staatlichen Senders Rai einen brutalen Kopfstoß verpasst. Der Journalist Daniele Piervincenzi hatte ihn zu einer Verbindung mit der rechtsextremen Partei Casa Pound befragt, die am Wochenende in Ostia bei einer Kommunalwahl neun Prozent bekommen hatte. Auf einem Video des Vorfalls ist auch zu sehen, wie Spada den Reporter mit einem Schlagstock verfolgt. Der ruft, seine Nase sei gebrochen.

Festnahme nach Attacke

Spada wurde am Donnerstag wegen des Vorwurfs der Körperverletzung festgenommen. Roms Bürgermeisterin kündigte für diesen Samstag aus Solidarität mit dem Journalisten eine Demonstration in Ostia an, «um Nein zur Mafia zu sagen», schrieb Virginia Raggi auf ihrer Facebook-Seite. Der Anti-Mafia-Autor Roberto Saviano kritisierte das Schweigen der Politiker zum Thema Mafia. «Man muss Wahlkampf gegen die Clans machen. Stattdessen nur Schweigegelübde.»

Ostia ist der Badevorort vor Rom am Meer. Die Bezirksverwaltung wurde vor zwei Jahren wegen mafiöser Verstrickungen aufgelöst. Am 19. November steht eine Stichwahl zwischen den Kandidaten des Mitte-rechts-Lagers, zu dem Casa Pound nicht zählt, und der Fünf-Sterne-Protestpartei an. Das Rai-Team hatte zu einer möglichen Verbindung von Casa Pound und der Mafia recherchiert. Die Partei hat solche Verbindungen zurückgewiesen. Roberto Spada ist der Bruder eines verurteilten Mafia-Bosses des sogenannten Spada-Clans.