Experte: Greta ist kein Selbstläufer – „Da muss Neues passieren“

Experte: Greta ist kein Selbstläufer – „Da muss Neues passieren“

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Titelblätter, Livesendungen, Zeitungskommentare: Die junge Schwedin Greta Thunberg ist als Heldin der Klimaschutzbewegung in den Medien omnipräsent. Ein Experte sieht sie in einer Reihe mit Mahatma Gandhi. Möglicherweise stehe Thunberg allerdings bald vor einem PR-Problem.

Die Medienpräsenz der 16-jährigen Klima-Aktivistin Greta Thunberg ist nach Ansicht des Forschers Volker Lilienthal kein Selbstläufer, sondern muss immer neu mit Aktionen befeuert werden. „Es wird etwas brauchen, dass die Journalisten auch immer wieder drauf springen“, erläuterte der Professor für Journalistik und Kommunikationswissenschaft an der Universität Hamburg die gängigen Mechanismen. „Greenpeace wählt seine Aktionen ja nicht nur danach aus, ob die wirklich etwas für die Umwelt tun, sondern auch danach, ob es für die Medien attraktiv ist.“ Zuletzt hatte Thunbergs Aufbruch zur Atlantiküberquerung im Segelrennboot ein großes Medienecho erzeugt.

Sie fällt auf

Greta sei für die Medien eine ähnliche Ikone wie der indische Nationalheld Mahatma Gandhi oder der deutsche Studentenführer Rudi Dutschke, sagte Lilienthal. „Berichterstattung funktioniert immer über Personalisierung. Wenn in Personen gesellschaftlich virulente Themen gerinnen, wenn sie glaubwürdig verkörpert werden, attraktiv medienstark verkörpert werden, dann steigen Medien ein.“ Allerdings nehme der Teenager mindestens in einer Hinsicht eine Sonderrolle ein: „Thunberg ist insofern geschichtlich neu, als es meines Wissens noch nie ein Kind gab, das deutlich so eine Tendenz verkörperte.“

Es sei ungewöhnlich, dass eine junge Frau eine so prominente Rolle in der Weltpolitik spiele. „Sie fällt auf. Und dann muss man ihr zweifelsohne auch attestieren, dass sie eine enorme Energie hat, dass sie sich auch widersetzt“, sagte der Forscher. „All das ist neuartig, all das ist auffällig. Und damit ist sie natürlich hochattraktiv für journalistische Berichterstattung.“ Auch wenn Thunberg nicht jedes Detail über den Klimawandel wissen könne, werde sie „wie eine Expertin wahrgenommen“, sagte Lilienthal.

„Vor dem Klimawandel zu warnen, ist Greta Thunberg sicherlich ein großes persönliches Anliegen. Da ist sie seit zwei, drei Jahren hineingewachsen. Aber damit schafft man ja noch keine Medienaufmerksamkeit“, schilderte der Wissenschaftler. „Nur auf irgendwelchen x-beliebigen Demonstrationen aufzutauchen, wird auf Dauer als Konzept nicht funktionieren“, sagte Lilienthal voraus.

Treffen mit Trump

„Da muss Neues passieren.“ Ein Beispiel sei die Gelegenheit, den US-Präsidenten Donald Trump zu treffen. „Sie sieht darin keinen Sinn. Aber ich gehe jede Wette ein, dass in ihrem Unterstützerteam diese Frage immer noch gewogen wird. Denn mit Trump zusammenzutreffen – egal, was dabei herauskommt -, ist natürlich wieder ein Kameraevent. Insofern wäre es im Rahmen der Kampagne sehr attraktiv.“

Die Aufmerksamkeit der schnelllebigen Medienbranche verlange „immer neuartige Aktionen“, sagte Lilienthal. Entweder in der Art und Weise oder in der Größe des Events. Auch Trumps Einladung auszuschlagen, sei eine Option, jedoch nicht die PR-wirksamste. „Das ist eine Aktion, das ist eine bewusste Verweigerung, für die es sicherlich auch gute Gründe gibt, und darüber werden auch Nachrichtenmedien schreiben und die Gründe mitteilen. Aber der kleine Satz „Ich will mit dem nicht sprechen“ hat nicht so einen Effekt, wie wenn es wirklich zu einem Zusammentreffen in der wirklichen Welt käme“, sagte Lilienthal.

Thunberg provoziere Trump dann vielleicht in irgendeiner Weise – oder erreiche vielleicht sogar etwas. „Das kann aber nur eintreffen, wenn es zu dem Zusammentreffen kommt. Das reale Zusammentreffen wäre vom Medieneffekt her ungleich größer als die kluge Verweigerung.“ Volker Lilienthal ist Inhaber der Rudolf-Augstein-Stiftungsprofessur für Praxis des Qualitätsjournalismus.

marianne
18. August 2019 - 11.35

Jemp,muss schon sagen,du spricht mir aus dem Herzen,denke genauu das Gleiche.

Laird Glenmore
18. August 2019 - 11.21

von einer mediengeilen Familie hochgepeitscht Das ist doch immer so, alles was die Eltern ( meistens Mütter ) nie geschafft haben sollen jetzt die Kinder wieder gut machen. Die besten Beispiele sind doch Sendungen wie The Voice Kid´s wo 4 - 8 jährige so eine Scheiße von sich geben das einem fast der Fernseher explodiert, oder Mütter die ihre 4 - 5 jährigen Töchter zur Ballettschule schicken und deren Körper für ein Leben lang ruinieren nur weil sie es nicht geschafft haben, natürlich mit dem Hintergrund auf Gesundheit und Kosten der Kinder ein schönes Leben zu führen, der Vergleich mit Steffi Graf ist sehr passend. In der Modebranche versucht man die Models ( Hungerhaken ) per Gesetz zu vertreiben, man sollte lieber ein Gesetz verabschieden das es verbietet Kinder zum Wohle der Eltern zu missbrauchen, denn diese kleinen Würmchen werden in meinen Augen körperlich und Seelisch Straffrei misshandelt.

Leila
16. August 2019 - 23.13

Bis zu Mahatma Gandhi ist aber noch ein gaaanz, ganz langer Weg... (was für ein Vergleich - kopfschüttel)! Doch wundern braucht man sich nicht, wenn man bedenkt, dass eine Göre für ein geträllertes Liedchen für's Bundesverdienstkreuz vorgeschlagen wurde!

Jemp
16. August 2019 - 21.21

Nö, eher eine neue Jungfrau Maria. Komplett unbefleckt, und deshalb darf sie auch nicht mit Trump (dem Klimateufel) sprechen, mit den europäischen Staatschefs aber schon. Das sind nämlich die Klimaengel. Und die Grünen sind sogar Erzengel. Jetzt brauchen wir nur noch einen Klimagott und seinen Sohn. Vielleicht der Bausch? Und als Sohn der Turmes? Als heilige Geistin drängt sich da die Dieschbourg auf. Greenpeace und der Méco werden den neuen Klerus bereitstellen.

Laird Glenmore
16. August 2019 - 17.19

Greta Thunberg wird genauso in der Versenkung verschwinden wie Malala Yousafzai, erst sind alle begeistert und dann !!!!!

Jek Hyde
16. August 2019 - 17.08

Die schwedische Mutter Theresa. Wie kommen die 2 Skipper nach Europa zurück und wie wird die Ersartzcrew die die Yacht nach Europa zurückbringen wird nach NewYork kommen? Alle per Flugzeug selbstverständlich. Das sind dann wenigstens 6 wenn nicht mehr Flugreisen. Wenn Greta mit ihrem publicitygeilen Vater auch per Flugzeug gereist wären, wären es 2 Flugreisen gewesen. Alles Augrenwischerei, Geltungsbedürfnis, oder ...

Michael Becker
16. August 2019 - 16.41

Diesen ganzen Müll mit Greta,Klimawandel,Ozonwerten,Elektrofahrzeugen kann man bald nicht mehr hören. Vor 20 Jahren hätte man was unternehmen müssen. Da wird dann eine 16 jährige vorgeschoben,die alles vordiktiert bekommt und wo alle Politiker der Welt drauf anspringen.Die wird dann wahrscheinlich den Nobelpreis bekommen!!!!! Experten,die sich seit Jahrzehnten damit befassen,werden belächelt und in Frage gestellt. Solange die grossen Wirtschaftsnationen unseren Kontinent ausbeuten,werden diese garnichts dagegen unternehmen.Was hier an KFZ und Müll nicht gebraucht wird,entsorgt man dann in andere afrikanische Länder und in unsere Weltmeere. Eine viel grössere Katastrophe sind die vielen maroden Atomkraftwerke die in Betrieb sind.Dort kann man jetzt was unternehmen.Aber dort passiert auch nichts,weil sie ja alle 100%tig in Ordnung sind. Irgendwann wird sich die Erde alles zurückholen.