Arzt soll Kinder an der Homburger Uni-Klinik sexuell missbraucht haben

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Ein bereits verstorbener Assistenzarzt soll bis 2014 am Universitätsklinikum des Saarlandes mehrere Kinder sexuell missbraucht haben. Es bestehe der Verdacht, dass er in der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie „nicht medizinisch notwendige Untersuchungen“ im intimen Bereich an Kindern vorgenommen habe, „die als Routinemaßnahmen dargestellt wurden“, sagte der Sprecher des Universitätsklinikums des Saarlandes am Montag im Homburg. Der Mediziner wurde 2014 entlassen. Ermittlungen gegen ihn wurden nach seinem Tod 2016 eingestellt. Zuvor hatte das ARD-Magazin „Monitor“ über den Fall berichtet.

Laut „Monitor“ war der Arzt von 2010 bis 2014 an der Uni-Klinik beschäftigt. Mögliche Opfer und deren Eltern seien nicht über die Verdachtsfälle informiert worden, hieß es in dem Bericht. Die Klinik hatte 2014 Strafanzeige gegen den Assistenzarzt gestellt.

Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) teilte am Montag mit: „Die Nachrichten aus dem Universitätsklinikum des Saarlandes erschüttern mich zutiefst. Wenn ein solcher Verdacht im Raum steht, muss umgehend eine lückenlose Aufklärung erfolgen.“ Das Wohl der Kinder stehe für ihn an erster Stelle. „Gerade Kinder und Jugendliche und ihre Eltern müssen sich darauf verlassen können, dass ihr Vertrauen nicht durch Behandler schändlich ausgenutzt wird. So etwas darf nie wieder passieren“, sagte er.

Das Universitätsklinikum will am Montagnachmittag in Homburg in einer Pressekonferenz über den möglichen Kindesmissbrauch informieren. Mit dabei sind auch Vertreter der Staatsanwaltschaft und des Wissenschaftsministeriums des Saarlandes.