Jedem seine „Bommeleeër-Affäre“

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Auch ein Vierteljahrhundert nach den Taten, bleibt eine spektakuläre Serie blutiger Überfälle in Belgien unaufgeklärt. Nun soll weiter ermittelt werden.

Mit der „Bommeleeër-Affäre“ in Luxemburg haben die „tueries du Brabant wallon“ nur etwas gemeinsam: obschon die Ereignisse bereits vor mehr als 25 Jahren passiert sind, wurden die Täter bisher noch immer nicht ermittelt. Die belgischen Killer legten bei ihren kriminellen Streifzügen eine unbeschreibliche Grausamkeit an den Tag.

Der Staatsanwalt aus Charleroi hat am Mittwoch eine weitere Untersuchung in diesem Fall angeordnet. Während zwei Tagen sollen Polizisten in der Gemeinde von Leeuw-Saint-Pierre Waffen ausfindig machen, die bei den Morden und Überfällen in diesem Teil Belgiens eingesetzt wurden. Eine ähnliche Durchsuchung fand bereits vor einigen Monaten ohne Erfolg statt. Wie die Staatsanwaltschaft aus Charleroi sagt, geht es ihr darum, „de fermer certaines portes“, um verschiedene Verdachtsmomente auszuschliessen.

Zur Erinnerung: Zwischen 1982 und 1985 wurden bei 18 brutalen Überfällen, darunter auch mehrere auf Supermarktfilialen von Delhaize, insgesamt 28 Menschen getötet, wahllos und brutal. Die Gesamtbeute aller Überfälle wird auf 6-7 Millionen Franken geschätzt. Die vermummten Täter verschwanden jedesmal unerkannt.
Während eines beispiellosen Justiz-Karussels wurde, wie es offiziell heißt, in alle Richtungen ermittelt, von einer kriminellen Bande, über paramilitärische Kommandos, rechtsextremistische Nationalisten, Organisatoren von Bunga-Bunga-Orgien mit kleinen Mädchen bis hin zu einflussreichen Politikern, die man als Drahtzieher und Auftraggeber der Morde vermutete.