Klingonisch leichter als Saarländisch

Klingonisch leichter als Saarländisch
(Reuters)

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Grammatik und Vokabeln pauken, kann quälend langweilig sein. Doch nicht im Fach, das der Saarländer Lieven Litaer vertritt: Er lehrt Klingonisch, eine Sprache aus der "Star-Trek"-Welt.

Raumschiffe und Laser-Schwerter: Unter dem Motto „Star Wars & Friends“ kamen Science-Fiction-Fans vor kurzem zu einem großen Treffen in Speyer zusammen. Mit dabei war der Klingonisch-Lehrer Lieven Litaer, ein gebürtiger Belgier, der im saarländischen Dudweiler lebt. Seit mehr als zehn Jahren unterrichtet er die Sprache der kriegerischen Außerirdischen aus der „Star-Trek“-Reihe. Sie zu lernen, ist ihm leichter gefallen, als den Dialekt seiner Wahlheimat Saarland, sagte er der Nachrichtenagentur dpa.

Wer kam auf die Idee, Klingonisch als eigene Sprache zu erfinden?

Litaer: „Der Linguist Marc Okrand wurde beauftragt, die Sprache für die Kinofilme der ‚Star-Trek‘-Reihe zu entwickeln. Das war 1984. Der Produzent wollte, dass das, was die Klingonen sagen, in sich stimmig ist und dass es in den nachfolgenden Filmen mit denselben Wörtern weitergeht. Am Anfang standen ein paar Silben und willkürliche Laute.“

Wie lange haben Sie gebraucht, um sich zu verständigen?

„Ich lerne Klingonisch schon seit über 15 Jahren, aber es ist schwer zu sagen, ab wann ich es richtig gekonnt habe. Es dauert ein paar Jahre, Klingonisch zu lernen, das ist wie bei jeder Sprache.“

Was war schwerer zu lernen, Klingonisch oder Saarländisch?

Litaer: „Ich kann besser Klingonisch als Saarländisch. Ich habe schon ein paar saarländische Begriffe drin, aber den richtigen Slang kriegt man erst heraus, wenn man hier geboren wurde. Ich bin aber auch sicher, dass ich Klingonisch mit einem leichten terranischen Akzent spreche, so wie alle Erdlinge.“

Warum ausgerechnet Klingonisch, wieso haben Sie zum Beispiel nicht einfach Italienisch gelernt?

Litaer: „Weil ich Italienisch schon konnte. Es ist auch der Bezug zu ‚Star Trek‘, ich war ein großer Fan und habe einfach alles an mich gerissen, was irgendwie damit zu tun hatte und habe eine CD mit einem kleinen Sprachkurs bekommen. Das fand ich sehr interessant und sehr außergewöhnlich, es ist ganz anders als alles, was man kennt. Es gibt sehr seltsame grammatikalische Konstruktionen, die einen zum Nachdenken bringen über Sprache an sich. Es gibt zum Beispiel kein Wort für ’sein‘.“

Was ist Ihr Lieblingssatz auf Klingonisch?

Litaer: „bortaS bIr jablu’DI‘ reH QaQqu‘ nay.“ Das bedeutet: „Rache ist ein Gericht, das am besten kalt serviert wird.“