Polizist bei Alkoholkontrolle fast überfahren

Die Bilanz der von der Staatsanwaltschaft angeordneten Alkoholkontrollen rund um die Diekircher Kavalkade ist insgesamt positiv: Nur sechs der 106 kontrollierten Fahrer hatten zu viel getrunken, in zwei Fällen so viel, dass der Führerschein eingezogen wurde (Fotos in unserer Galerie).

Einer musste jedoch kurz vor dem Feierabend der Beamten noch für einen Supergau sorgen.

Als die Polizisten gegen 19.30 Uhr gerade dabei waren, den Kontrollpunkt in Gilsdorf abzubauen, sonderte sich plötzlich ein Auto mit aufheulendem Motor aus der Schlange, die sich hier gebildet hatte. Der Fahrer gab Gas und überholte den kurzen Stau.

Dem Fahrer wurden sofort Haltezeichen gegeben. Anstatt diese zu befolgen, steuerte der Fahrer jedoch geradewegs auf die Beamten zu. Einer der Beamten musste zur Seite springen, um nicht vom Fahrzeug erfasst zu werden.

Da sich die Beamten das Kennzeichen notieren konnten und die Passanten, die vom Karnevalumzug zurückkehrten, nicht gefährden wollten, wurde die Verfolgung nach kurzer Zeit abgebrochen. An seiner Wohnadresse lief der Flüchtige den Beamten geradewegs vor der Tür in die Arme, ergriff jedoch erneut die Flucht, als er sie erblickte.

Nach einiger Zeit siegte dann doch die Vernunft und der Fahrer kehrte freiwillig zur Wohung zurück. Er gestand seine Tat und erklärte aufgrund seines Alkoholgehaltes geflüchtet zu sein. Ein Atemlufttest ergab ein positives Resultat und der Führerschein wurde eingezogen.

Kontrollen an drei Standpunkten

Angeordnet wurden die Alkoholkontrollen durch die Staatsanwaltschaft. An gleich drei Orten rund um Diekirch ist flächendeckend und zeitlich versetzt kontrolliert worden. Die Fahrer mussten alle in das berüchtigte Röhrchen blasen. Wer den Grenzwerte einhielt oder nichts getrunken hatte, durfte weiterfahren. Die ertappten Alkoholsünder am Lenkrad, mussten sich einen erneuten Test, diesmal im Polizeiwagen unterziehen. Aber nicht nur die Fahrtüchtigkeit wurde kontrolliert, auch die Wagenpapiere und der Zustand des Fahrzeug sind unter die Lupe genommen worden.

Unter den Kontrollierten auf der Route d’Ettelbrück wurden die Beamten nur wenig fündig. Viele hatten im Vorfeld einen Fahrer ausgewählt, der nüchtern geblieben war um die anderen nach Hause zu bringen.
Das erfreuliche Bild änderte sich jedoch, als die Polizisten ihren Kontrollpunkt auf den „Goldknapp“ verlegten. Über den Hügel zwischen Diekirch und Erpeldingen/Sauer verläuft der CR 351. Die Landstrasse wird gerne als „Promillegässchen“ genutzt, das weiss die Polizei auch.

Die Beamten hatten sich gerade unter der Brücke zur Umgehungsstrasse B7 positioniert, als ihnen der Erste schon ins Netz ging. Der Fahrer war alkoholisiert und musste den Wagen verlassen. Auch seine Mitfahrer waren in keinen guten Zustand, wo sie noch ein Auto führen konnten. Zudem stimmte etwas mit der Versicherungspapieren des Wagens nicht. Nachdem die Personalien aufgenommen und der Sachverhalt noch einmal geprüft wurde, durften die Reise im herbeigerufenen Taxi weitergeführt werden.

Der nächste „Kandidat“ liess nicht lange auf sich warten. Erst sah es so aus, als ob der Geländewagenfahrer sich der Kontrolle durch ein Wendemanöver entziehen wollte. Der Fahrer überlegte sich in letzter Minute aber anders und liess sich kontrollieren. Auch hier wurden die Beamten in Sachen Alkohol am Steuer fündig. Der Fahrer musste ebenfalls seinen Wagen stehen lassen.

Für den Fall, wo ein Fahrer sich der Alkoholkontrolle durch ein Manöver entziehen wollten, sassen Beamte in einem schnellen Dienstwagen bereit um die Verfolgung aufzunehmen.