Pilot hatte keine Ahnung

Pilot hatte keine Ahnung
( Robert Perry - Airliners.net)

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Ein Passagierflugzeug verliert Teile eine Verkleidung am Triebwerk. Die Crew wusste nichts davon und flog weiter. Das verschollene Teil lag auf der Start- und Landebahn des Findel.

Routine am Mittwochmorgen am Flughafen Findel. Eine Bombardier Q400 rollt kurz nach 07:00 Uhr auf die Startbahn. Der Flug mit der Nummer LG 4605 hat die britische Hauptstadt London als Ziel. 07:15 Uhr drückt der Pilot den Gashebel nach vorne. Die beiden Pratt & Whitney Turboprop-Triebwerke heulen auf. Das Flugzeug nimmt schnell an Fahrt auf und verschwindet nach wenigen Sekunden in den tiefhängenden Regenwolken über dem Flughafen.

Aufregung am Boden. Auf der Start- und Landebahn liegt ein unbekanntes Objekt. Die Flughafensicherheit schickt ein Fahrzeug raus. Die Männer in dem Wagen staunen nicht schlecht. Auf der Piste liegt eine mehr als 1 Meter große weiße Abdeckung. Schnell wird klar, von welchem Flugzeug die Hülle stammt. Es handelt sich um eine Teilabdeckung des linken Motors der Q400, die vor wenigen Minuten in Richtung Großbritannien gestartet ist.

Keine Probleme

Schnell wird der Pilot über den Wolken angefunkt. Der wusste nichts von seinem Glück. Die Crew im Cockpit spricht sich ab und funkt zurück: „Wir fliegen weiter.“

„Es hat keine technischen Probleme gegeben, das Wetter war gut. Darum hat sich der Pilot entschlossen, weiter nach London zu fliegen,“ heißt es von einem Sprecher der Fluggesellschaft. Dieser Zwischenfall hat zu keinem Zeitpunkt die Sicherheit der Fluggäste, der Besatzung und des Flugzeugs gefährdet, wird in einem Schreiben betont.

Offene Stelle

Das Passagierflugzeug landet wenig später sicher auf dem London City Airport. Die Passagiere steigen aus. Pilot und Co-Pilot schauen sich die offene Stelle am linken Turboprop-Triebwerk an. Ein Teil der Klappe hing noch an der Triebwerkskondel, der Rest lag in Luxemburg.

Wie ist es zu der Panne gekommen? „Das wissen wir noch nicht,“ heißt es vom Luxair-Sprecher. Das Flugzeug wird einer detaillieren Analyse von firmeneigenen-Technikern unterzogen. Bis auf Weiteres bleibt die Maschine am Boden. Dadurch kommt es am Mittwoch zu Verzögerungen im Flugplan der Luxair.

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