Nach einem Schadstoffunfall in Morbach im Hunsrück sind sechs Menschen wegen Atembeschwerden vom Arzt behandelt worden. Feuerwehr und Polizei sperrten am Mittwoch nach eigenen Angaben zwischenzeitlich ganze Straßenzüge ab, nachdem rund 3000 Liter eines gefährlichen Lösungsmittels in die Kanalisation gelaufen waren. Wohnhäuser und Geschäftsgebäude mussten geräumt werden. Die Menschen konnten am Abend aber wieder in ihre Wohnungen zurückkehren.
Der Gefahrstoff Toluol war nach ersten Ermittlungen bereits seit der vorangegangenen Nacht aus einem Produktionsbetrieb ausgelaufen. Wie es zu dem Leck kam, war zunächst nicht bekannt. Die Kriminalpolizei ermittelt. Unter den Verletzten sind vier Mitarbeiter der Kläranlage und zwei Anwohner. In dem Fluss Dhron hinter der Anlage seien tote Fische gefunden worden, teilte die Polizei mit.
Gefährlicher Schadstoff
Die Feuerwehr richtete eine Sperre ein, um weiteren Schaden durch das Toluol zu verhindern. Ob der Tod der Tiere mit der Chemikalie zusammenhängt, müsse noch geklärt werden. Die Feuerwehr war mit Messgeräten unterwegs, um das Ausmaß der Gefahr besser einschätzen zu können. Aus der Kläranlage wurde der noch vorhandene Schadstoff abgepumpt.
Aus Sicherheitsgründen hatten zunächst unter anderem Mitarbeiter und Kunden mehrerer Supermärkte die Gebäude verlassen müssen, wie der Leiter des Morbacher Ordnungsamtes, Axel Schmitt, sagte. Der Stoff sei leicht entzündlich, schon bei einem Funken könne es zu einer Verpuffung oder Explosion kommen.
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