Casino-Rififi in Mondorf

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Am 5. März 2011 standen im Casino 2000 in Mondorf die Roulette-Kessel nur für knapp fünf Minuten still, als vier schwer bewaffnete Männer – der fünfte wartete im Wagen – mit Stoppuhr die Spielhallen stürmten und rund 85.000 Euro erbeuteten.

Vor der von Sylvie Conter präsidierten 13. Kammer am Tribunal Luxemburg traten am Mittwoch der mutmaßliche Haupttäter J. und M. aus Lyon, die trotz DNA-Spuren immer noch jede Teilnahme an diesem abenteuerlichen Überfall abstreiten, zu ihrem zweiten Prozesstag an. Der Dritte im Bunde, B., sitzt wegen eines Überfalls auf einen Juwelierladen in Lyon ein, während Me. und R., die mutmaßlichen Mittäter, noch immer auf freiem Fuß sind, weil keine Spuren von ihnen am Tatort oder an den Fahrzeugen gefunden wurden.

Am Mittwoch nun wurde die Beweisführung gegen die beiden beim Prozess anwesenden Männer fortgesetzt, die sich wegen der schwierigen Spurensicherung als problematisch herausstellte, wie ein Ermittler sich am Mittwoch im Zeugenstand beklagte.

Ein Angestellter des Casinos schilderte dann im Zeugenstand mit bewegter Stimme, wie er und sein Kollege unter Vorhalten einer Kalaschnikow die Kasse herausgaben. Der zweite Mann war mit einem Revolver und einem schweren Vorschlaghammer bewaffnet.

Diesen Hammer hatte auch ein Kunde bemerkt, der am Mittwoch im Zeugenstand den brutalen Angriff auf die gepanzerte Kassenloge beschrieb. Er sah, wie die Männer mit hellbraunem Teint bei ihrer Flucht mit einem lauten „Go, go, go …“ für kurze Zeit auch eine Geisel nahmen.

Kopflos

Ein Sicherheitsbeamte sagte dann aus, dass die Täter nach dem Kassensturz ziemlich kopflos zwischen den vier geöffneten Roulette-Tischen herumgeirrt seien und die Croupiers vergeblich dazu hätten zwingen wollen, ihre Kassen herauszugeben. Glücklicherweise gaben sie schnell auf.

Dies sollte aber nicht für die zahlreichen Kunden gelten, die sich auf dem Parkplatz versammelt hatten und, kurz nachdem die Täter mit einem BMW ohne Erkennungszeichen mit waghalsigem Tempo die Flucht ergriffen hatten, seelenruhig ihr Spiel wieder aufnahmen. Der Prozess wird am 6. Januar 2015 fortgesetzt.