Angesichts des russischen Vorgehens in der Ukraine setzt Polen die angekündigte Aufrüstung seiner Streitkräfte fort. Mit der US-Regierung sollten exklusive Verhandlungen über den Kauf von Raketenabwehrsystemen vom Typ Patriot des Unternehmens Raytheon aufgenommen werden, sagte Präsident Bronislaw Komorowski am Dienstag. Die Verhandlungen über das fünf Milliarden Euro schwere Geschäft sollen demnach im Mai in Washington beginnen. Im Rennen war auch das europäische Konsortium Eurosam gewesen.
Komorowski teilte zudem mit, dass Polen sich dazu entschieden habe, Militärhubschrauber des europäischen Konzerns Airbus zu testen. Hintergrund ist, dass Polen dutzende Armeehelikopter aus Sowjetzeiten durch neue ersetzen will. Um das Geschäft, das ebenfalls ein Volumen von mehreren Milliarden Euro haben dürfte, bemühen sich neben Airbus auch das britisch-italienische Unternehmen AgustaWestland und der US-Hersteller Sikorsky.
Mit einem Programm im Umfang von 35 Milliarden Euro will Polen binnen zehn Jahren sein Militär modernisieren. Unter anderem sollen auch gepanzerte Truppentransporter, Unterseeboote und Drohnen angeschafft werden.
Das 38 Millionen Einwohner zählende Land trat im Jahr 1999 der Nato und fünf Jahre später der Europäischen Union bei. Wie die baltischen und andere Staaten Osteuropas fürchtet Polen russische Aggressionen wie in der Ukraine.
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