Panzer gehen in Stellung

Panzer gehen in Stellung
(AFP)

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Die Lage im Osten der Ukraine ist einen Tag vor der internationalen Konferenz in Genf weiter gespannt und unübersichtlich. Soldaten sollen die Fronten wechseln.

Der ukrainische Verteidigungsminister kündigt eine Reise in die Ostukraine ab, um sich über die Lage der Truppen zu informieren. Ein in Slawiansk zu den Separatisten übergelaufener Soldat sagt, er und andere Angehörige einer Fallschirmjägereinheit wollten nicht auf das eigene Volk schießen.

Rund 20 prorussische Bewaffnete haben am Mittwoch das Rathaus der ostukrainischen Stadt Donezk gestürmt. Wie eine Reporterin der Nachrichtenagentur AFP berichtete, erklärten die vermummten Aktivisten, ihre einzige Forderung sei die Organisation eines Referendums über die Bildung einer „föderalistischen“ Ukraine. In Donezk wird seit dem 6. April bereits der Sitz der Regionalregierung besetzt gehalten.

Keine Abzeichen

Die prorussischen Aufständischen in Donezk waren mit Schnellfeuergewehren vom Typ Kalaschnikow bewaffnet. Das Sicherheitspersonal leistete keinen Widerstand gegen die Besetzung. Die Angestellten des Rathauses wurden von den Bewaffneten nicht am Zutritt zu dem Gebäude gehindert.

Drei gepanzerte Fahrzeuge mit russischen Flaggen fuhren am Morgen außerdem durch die Stadt Kramatorsk im Osten der Ukraine. Wie ein AFP-Fotograf berichtete, standen auf den Panzerfahrzeugen bewaffnete Männer in Uniformen ohne Abzeichen. Der Konvoi, zu dem auch ein Lastwagen gehörte, fuhr in Richtung der Stadt Slawjansk, die einige Kilometer weiter nördlich liegt.

Unübersichtliche Lage

Die Zuordnung der bewaffneten Einheit in Kramatorsk war zunächst unklar. Die Männer auf den Fahrzeugen trugen keine ukrainische Uniformen. Einem Bericht der Nachrichtenagentur Interfax-Ukraine zufolge soll es sich um ukrainische Fahrzeuge handeln, die von der Regierung in Kiew in den Kampf gegen prorussische Aufständische geschickt worden waren. Diese seien dann am Weiterfahren gehindert und von prorussischen Kräften besetzt worden. Das Verteidigungsministerium in Kiew erklärte allerdings auf Anfrage, ukrainische Panzerfahrzeuge seien nicht erobert worden. Das Innenministerium hatte zunächst keine Erklärung für die Vorgänge.

Dieses Video zeigt die Übernahme der Panzer vor den Augen zahlreicher Schaulustiger.

In der Ostukraine steigt der Widerstand aus der Bevölkerung gegen den Militäreinsatz der ukrainischen Armee im eigenen Land, wie dieses Youtube-Video zeigt. Zivilisten verfolgen einen Panzer und reden auf die Besatzung ein.