Leichen werden in der Nacht geborgen

Leichen werden in der Nacht geborgen
(AP/Ronald zak)

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Noch immer ist die Zahl der Leichen in dem Schlepper-LKW unklar. In der Nacht auf Freitag sollen die Leichen in einem Kühlhaus geborgen werden.

Die genaue Zahl der Toten bei der Flüchtlingstragödie in Österreich bleibt vorerst unklar. Die Polizei erklärte in einer Pressekonferenz in Eisenstadt am Donnerstagabend, dass wohl erst am Freitag Gewissheit herrschen werde. Es bleibe bei der Schätzung von 20 bis 50 Toten.

Der Lastwagen mit den Leichen sei inzwischen in eine ehemalige Veterinärmedizinische Anstalt gebracht worden, wo eine entsprechende Kühlung vorhanden sei. Die Ermittler und Gerichtsmediziner müssten die bereits leicht verwesten Opfer in der Nacht bergen, untersuchen und möglichst identifizieren, sagt der Chef der Landespolizei Hans Peter Doskozil. Der Zustand der Leichen erschwerte ihre Identifizierung und die Feststellung der genauen Zahl der toten Flüchtlinge.

Leichengeruch

Wie Polizeisprecher Helmut Marban sagte, hielten die Polizisten kurz vor Mittag am Donnerstag an, weil sie glaubten, dass der geparkte Lastwagen ein mechanisches Problem hatte. Dann hätten sie gesehen, dass Blut aus dem Fahrzeug tropfte und Leichengeruch bemerkt. Laut Doskozil war der Wagen offenbar am Mittwoch zurückgelassen worden. Seine hintere Tür sei offen gelassen worden. Der Lastwagen hatte ungarische Nummernschilder.

Die Ermittlungen könnten mehrere Tage dauern, erklärte die Polizei. Sie wollte keine weiteren Informationen zu den möglichen Identitäten der Opfer nennen, ob Kinder darunter seien, wie sie gestorben sein könnten oder andere Details.

Der schockierende Fund ereignete sich, als Österreich einen Gipfel in Wien zur europäischen Flüchtlingskrise für westliche Balkanländer veranstaltete. Die Nationen sind angesichts Zehntausender Migranten überfordert, die über ihr Territorium in die EU gelangen wollen.

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