Gedenken an Auschwitz-Befreiung

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70 Jahre nach der Befreiung durch die sowjetische Armee wird im ehemaligen NS-Vernichtungslager Auschwitz der Opfer des Holocaust gedacht.

Die internationale Gedenkfeier im ehemaligen deutschen Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau steht zum 70. Jahrestag der Befreiung im Zeichen der Überlebenden. Rund 300 der inzwischen hochbetagten früheren Häftlinge wollen an die Opfer erinnern, die Auschwitz nicht überlebt haben. Unter nationalsozialistischer Herrschaft waren in dem Lager mindestens 1,1 Millionen Menschen vergast, zu Tode geprügelt oder erschossen worden oder an Krankheiten und Hunger gestorben. Eine Million waren Juden.

Vor Staats- und Regierungschefs sowie Regierungsmitgliedern aus rund 40 Ländern werden drei ehemalige Auschwitz-Häftlinge stellvertretend für die rund 300 anwesenden Überlebenden das Wort ergreifen. Als einziger Politiker wird der polnische Staatspräsident Bronislaw Komorowski ein kurzes Grußwort sprechen.

Vertreter aus Luxemburg

Der russische Präsident Wladimir Putin ist nicht dabei. In Russland gab es zum Teil empörte Reaktionen, dass er als Vertreter der Befreier nicht explizit als Ehrengast eingeladen worden war. Die Gedenkstätte Auschwitz wies allerdings darauf hin, dass die Gedenkfeier nicht von der Warschauer Regierung organisiert werde. Es sei jedem frei gestellt, zu kommen. Offizielle Einladungen habe Polen an niemanden verschickt.

Luxemburg wird bei der Veranstaltung am Nachmittag von Erbgroßherzog Guillaume und Premierminister Xavier Bettel vertreten. Auch in Jerusalem, New York, Prag und anderen Städten wird am Dienstag an die Holocaust-Opfer erinnert.

Todesmärsche

Als Soldaten der Roten Armee am 27. Januar 1945 Auschwitz befreiten, fanden sie dort rund 7500 kranke und entkräftete Häftlinge, die die SS zurückgelassen hatte, als sie Zehntausende Gefangene auf die Todesmärsche in den Westen zwang. Das Lager im Süden des besetzten Polen war das größte der deutschen Vernichtungslager. Die allermeisten Opfer waren Juden. Aber auch Sinti und Roma, sowjetische Kriegsgefangene, Polen, Homosexuelle und politische Häftlinge wurden in Auschwitz getötet.

Nach einem UN-Beschluss wird seit 2006 alljährlich am 27. Januar der Opfer des Nationalsozialismus gedacht.