Alle Register sollen gezogen werden

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Europas Währungshüter sind entschlossen, im Kampf gegen Mini-Inflation und Konjunkturschwäche im Euroraum alle Register zu ziehen.

Sollten die jüngsten Maßnahmen nicht ausreichen, würde die Europäische Zentralbank (EZB) ihr Engagement ausweiten, bekräftigte EZB-Präsident Mario Draghi bei einem Bankenkongress am Freitag in Frankfurt: „Umfang, Tempo und Zusammensetzung von Käufen könnten angepasst werden.“

Aktuell versucht die EZB, Banken über den Kauf von Pfandbriefen und Kreditpaketen (Asset Backed Securities/ABS) zu entlasten. Das soll Freiräume für neue Darlehen schaffen und die lahmende Kreditvergabe in Schwung bringen. Spekuliert wird, dass die EZB zusätzlich Unternehmensanleihen kauft, möglich wäre aber auch ein breit angelegter Erwerb von Staatsanleihen („Quantitative Easing“/QE).

Weitere Wertpapierkäufe geplant

Draghi betonte: „Wir werden tun, was wir müssen, um die Inflation und die Inflationserwartungen so schnell wie möglich anzuheben – wie es unser Mandat der Preisstabilität von uns verlangt.“
Unter seiner Führung sei die EZB noch stärker und „ohne unnötige Verzögerung“ bereit, in die Finanzmärkte einzugreifen und über Wertpapierkäufe die Wirtschaft anzukurbeln. Bereits Anfang November hatte Draghi nach der EZB-Zinsentscheidung angekündigt, „unkonventionelle Instrumente“ zur Bekämpfung der Inflation in der Eurozone zu prüfen. Zu diesen Maßnahmen könnte auch der massenhafte Ankauf von Staatsanleihen gehören. Er ist höchst umstritten, weil sich solch ein Programm auf einem schmalen Grat zwischen zulässiger Geldpolitik und verbotener Staatsfinanzierung bewegt.

Die Teuerung im Euroraum liegt seit Monaten deutlich unter der EZB-Zielmarke von knapp unter 2,0 Prozent. Niedrige Inflationsraten können die Konjunktur bremsen: Unternehmen und Verbraucher könnten in Erwartung weiter sinkender Raten Investitionen und Konsum aufschieben.