500 Bergleute stecken in Kohlegrube fest

500 Bergleute stecken in Kohlegrube fest

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Die Kämpfe im Osten der Ukraine gehen weiter. In den vergangenen 24 Stunden wurden sieben Soldaten getötet. In Donesk sind 500 Bergleute in einer Grube gefangen.

In einem Bergwerk in der umkämpften Ostukraine stecken fast 500 Bergarbeiter unter Tage fest. In der Kohlegrube sei der Strom ausgefallen, erklärte das Katastrophenschutzministerium der Volksrepublik Donezk am Montag. Zuvor sei ein regionales Umspannwerk von einer Granate getroffen worden.

Zum Zeitpunkt des Stromausfalls seien 496 Kumpel unter Tage gewesen, sagte ein Ministeriumssprecher der Nachrichtenagentur AFP. Derzeit liefen Vorbereitungen, um die Arbeiter sicher nach oben zu bringen. „Das Belüftungssystem funktioniert. Lebensgefahr besteht für die Kumpel nicht“, ergänzte ein Minister der „Volksrepublik“, Julian Bedilo.

Nach Angaben eines Mitarbeiters des Verteidigungsministeriums der selbsternannten Volksrepublik wurden 110 Kumpel bereits in Sicherheit gebracht.

Sieben Soldaten tot

Bei weiteren Kämpfen gegen Separatisten im Osten der Ukraine sind nach Angaben der Regierung in Kiew sieben Soldaten getötet und 24 verwundet worden. Ein Militärsprecher erklärte am Montagvormittag, dies sei die Bilanz der vorherigen 24 Stunden.

Die Gefechte mit pro-russischen Rebellen im Osten des Landes sind inzwischen so heftig wie seit der Vereinbarung einer Waffenruhe im September nicht mehr. Die Aufständischen haben eine Offensive gegen die Stadt Mariupol eingeleitet. Russland weist Vorwürfe der Nato zurück, es unterstütze die Rebellen mit modernem Kriegsgerät wie Drohnen und Raketenwerfern.

5100 Tote seit April 2014

Bereits am 11. Januar sassen mehr als 300 Bergarbeiter in derselben Mine stundenlang unter Tage fest. Auch damals fiel der Strom nach dem Einschlag eines Geschosses in einem regionalen Umspannwerk vorübergehend aus. Alle Kumpel wurden gerettet.

Die Sasjadko-Grube nahe der von prorussischen Rebellen kontrollierten Stadt Donezk gehört zu den größten Bergwerken in Osteuropa. Bis zu 10.000 Menschen arbeiten dort. Bei einer Gasexplosion im Jahr 2007 waren in der Grube mehr als hundert Personen ums Leben gekommen.

Seit neun Monaten liefern sich ukrainische Regierungstruppen und prorussische Rebellen im Osten des Landes Gefechte. In den vergangenen Tagen nahmen sie wieder an Heftigkeit zu. Seit April 2014 wurden fast 5100 Menschen getötet.