Obama: „Was Romney sagt, ist nicht wahr“

Obama: „Was Romney sagt, ist nicht wahr“
(AFP)

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US-Präsident Barack Obama und sein Kontrahent Mitt Romney haben sich bei der zweiten TV-Debatte wenige Wochen vor der Wahl einen heftigen verbalen Schlagabtausch geliefert.

Mehrfach warf Obama seinem Herausforderer bei der Diskussion am Dienstagabend (Ortszeit) in Hempstead (Bundesstaat New York) vor, die Unwahrheit zu sagen. Der Republikaner verdrehe die Tatsachen etwa in der Energie- und Sozialpolitik und mache den Wählern Steuerversprechen, die er nicht halten könne. Romney dagegen hielt dem Präsidenten vor, in seinen vier Jahren im Weißen Haus viele Zusagen gebrochen zu haben.

„Als er sich um das Amt bewarb, sagte er, er könne das Defizit halbieren. Stattdessen hat er es verdoppelt“, sagte Romney. Durch die hohen Schulden bringe der Präsident die USA „auf den Weg Richtung Griechenland“. Er warf Obama zudem vor, die Öl- und Erdgasförderung in den USA zu behindern. Obama konterte auch hier scharf und sagte wie so häufig an diesem Abend: „Was Romney sagt, ist nicht wahr“. Die Ölproduktion in den USA sei gestiegen. Die USA importierten weniger Öl und Erdgas als zuvor.

Obama greift an

Obama machte in der Debatte einen bedeutend angriffslustigeren Eindruck als im ersten Rededuell vor zwei Wochen, als er kraftlos gewirkt und Romney praktisch das Feld überlassen hatte. Romney hatte seitdem deutlich in den Umfragen zugelegt. Diesmal griff Obama seinen Kontrahenten mehrfach direkt an. So hielt er ihm vor, privat Geld in Firmen in China zu investieren und daher niemals in Handelskonflikten so hart gegen das Land vorzugehen, wie er es immer ankündige. „Sie sind die letzte Person, die hart gegen China auftreten wird“, sagte Obama.

Auch die Tötung des US-Botschafters Chris Steven in Libyen provozierte eine harte Auseinandersetzung. Romney hielt der Obama-Regierung vor, zunächst verschleiert zu haben, dass es sich um einen Terroranschlag gehandelt hätte. Obama wies das scharf zurück: „Die Andeutung, dass jemand in meinem Team irreführend gehandelt hat, als wir vier der Unseren verloren haben, ist beleidigend“, sagte er.

Zuschauer befragen Kandidaten

Diesmal handelte es sich um eine „Town Hall Debate“, eine Art Bürgerversammlung. Die Fragen stellten die Zuschauer, die vom renommierten Umfrage-Institut Gallup ausgewählt wurden. Themen waren sowohl Innen- als auch Außenpolitik. Von Beginn an standen die hohe Arbeitslosigkeit und die schwache US-Konjunktur im Mittelpunkt.

Die beiden Kandidaten treffen am 22. Oktober noch einmal in einer dritten Debatte aufeinander – dann in Florida.