Netanjahu verteidigt Vorgehen

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Vor der UN-Vollversammlung wettert Israels Ministerpräsident Netanjahu wie gewohnt gegen den Iran und die Hamas. Aber er sieht auch einen «historischen Kompromiss» im Nahost-Konflikt als möglich an - dank einer neuen Konstellation im Nahen Osten.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat vor den Vereinten Nationen das Vorgehen der israelischen Armee im Gazastreifen verteidigt. „In der Geschichte der Menschheit hat es keine Armee gegeben, die mehr zur Vermeidung von zivilen Opfern getan hat als die israelische“, sagte Netanjahu am Montag bei der Generaldebatte der UN-Vollversammlung in New York. „Wir bedauern jedes zivile Opfer, jedes! Aber wir haben alles getan, um diese Opfer zu vermeiden. Wir haben Flugblätter abgeworfen, angerufen, Kurznachrichten verschickt und Fernsehaufrufe geschaltet, um Zivilisten zu warnen.“

Netanjahu warf der radikalislamischen Hamas vor, im Gazastreifen aus der Deckung ziviler Objekte heraus gekämpft zu haben. „Es ist ihre Taktik, so viele zivile Opfer wie möglich zu produzieren. Deshalb werden Raketen in Schulen und Krankenhäusern versteckt und Zivilisten erschossen, wenn sie fliehen wollen. Das sind die Kriegsverbrechen!“

Lösung ist weiter möglich

Eine Lösung in dem Konflikt sei aber weiter möglich, sagte er. „Ich bin bereit, einen historischen Kompromiss einzugehen.“ Hilfreich sei dabei eine neue Konstellation im Nahen Osten. „Führende Staaten der arabischen Welt haben verstanden, dass sie den selben Gefahren wie Israel gegenüberstehen.“ Darunter sei beispielsweise die Bedrohung durch die Terrormiliz Islamischer Staat (IS).

Den IS setzte Netanjahu mit der im Gazastreifen regierenden Hamas gleich. „IS ist Hamas und Hamas ist IS. Sie alle teilen eine fanatische Gesinnung, die des militanten Islam, in der es keinen Frieden und keine Toleranz gibt, Frauen unterdrückt und Christen ermordet werden: Konvertiere oder stirb!“ Netanjahu verglich die militanten Muslime auch mit den Nationalsozialisten. „Die Nazis dachten an eine Herrenrasse, Islamisten denken an einen Herrenglauben.“ Der militante Islam sei wie ein „Krebs“ – „wie Krebs an einer kleinen Stelle des Körpers beginnt und dann wächst und den Körper angreift, so ist es mit dem militanten Islam. Wir müssen dieses Krebs entfernen.“

Auch den Iran griff Netanjahu erneut scharf an und warf dem Land die Unterstützung von Terrorismus vor. Vor der UN-Vollversammlung habe der iranische Präsident Hassan Ruhani in der vergangenen Woche „Krokodilstränen geweint“, als er vor dem globalen Terrorismus gewarnt habe. Es dürfe niemals zugelassen werden, dass der Iran Atomwaffen bekomme. „Dann würde all der Charme und alles Lächeln der Führung im Iran schnell verschwinden.“