/ Es hagelt Anzeigen
Nachdem die Kriminalpolizei bereits am Mittwoch Guy Rollinger zu der Affäre Liwingen/Wickringen verhört hat, hat der Bauunternehmer wegen einer Tonbandaufzeichnung am Donnerstag Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Das aufgetauchte Tonband, das die mutmaßliche Erpressung Rollingers durch die Regierung beweisen soll, war eigentlich nicht zur Veröffentlichung bestimmt, hatte das Unternehmen noch wenige Stunden zuvor gegenüber dem Tageblatt erklärt. Jetzt folgen juristisch Schritte. Das Tonband gilt für die Ermittler nur als eine Spur von vielen, erklärte Justizsprecher Henri Eippers.
Der ehemalige Wirtschaftsminister Jeannot Krecké hat am Donnerstag ebenfalls reagiert. Er hat Anzeige gegen Bauunternehmer Guy Rollinger wegen Verleumdung erstattet. Der Fraktionsvorsitzende der „déi greng“ François Bausch und der DP-Abgeordnete Claude Meisch wurden am Donnerstagvormittag im Rahmen der „enquête préliminaire“ vernommen, bestätigte Eippers, gegenüber Tageblatt.lu.
Noch keine Beweise
Warum die Staatsanwaltschaft so schnell nach Bekanntwerden der Vorwürfe tätig wurde, erklärt Eippers so: „Je nachdem welche Informationen sie liefern können, um den Fall aufzuklären und um zu entscheiden, ob es zu einem Verfahren kommt oder nicht.“ Die Politiker und der Bauunternehmer wurden aufgefordert die Dokumente einzureichen, auf die sie ihre Aussagen, auch bei den Pressekonferenzen stützten, so Eippers.
Am Mittwoch gab es im Parlament eine Fragestunde zur Affäre Liwingen/Wickringen. Dort ging es um die Klärung der Frage, ob ehemalige und jetzige Regierungsmitglieder den Unternehmer Guy Rollinger erpresst haben, sein Projekt in Liwingen zu Gunsten des Stadions und Einkaufszentrums in Wickringen aufzugeben. Neue Elemente haben die Sprecher von DP und déi gréng am Mittwoch im Parlament nicht vorgebracht. Die Regierung hat jeglichen Vorwurf der Erpressung von sich zurückgewiesen.
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