Was Griechenland bezahlen muss

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Im dritten Vierteljahr 2015 muss Griechenland fast 35 Milliarden Schulden theoretisch zurückzahlen.

Von Juli bis Ende September sieht sich die griechische Regierung Fälligkeitsterminen, Renten- und Gehaltszahlungen in Höhe von fast 35 Milliarden Euro gegenüber. Davon entfallen auf den Internationalen Währungsfonds (IWF) 1,1 Milliarden Euro, die in Raten von 180 bis 350 Millionen Euro vom 13. Juli an bis zum 14. September bezahlt werden müssen. Griechenland kann die Zahlung einen Monat aussetzen. Danach stellt der IWF die Zahlung fällig und erklärt bei Nicht-Zahlung das Land für zahlungsunfähig. Das ist bereits im vergangenen Monat geschehen, als Griechenland eine Rate nicht bezahlt hat.

Wesentlich gefährlicher sind die Verbindlichkeiten gegenüber der Europäischen Zentralbank (EZB). Ihr gegenüber werden im Juli und im August insgesamt 6,7 Milliarden Euro fällig. Am 20. Juli müssen 3,5 Milliarden an die EZB gezahlt werden. Am 20. August noch einmal 3,2 Milliarden. Griechenland hat dieses Geld nicht. Zahlt Griechenland nicht, wird es in den Zustand des Staatsbankrotts versetzt. Dann spätestens wird der Geldhahn zugedreht. Dann wird auch der Bankrott der griechischen Banken erklärt und es würde ein Abwicklungsverfahren eingeleitet.
Im Juli, im August und im September werden insgesamt Staatsanleihen in Höhe von 5,2 Milliarden Euro fällig. Die erste davon am 10. Juli in Höhe von zwei Milliarden Euro.

12 Milliarden an Renten und Löhnen

Zusätzlich sind Renten, Pensionen und Beamtengehälter zu bezahlen. Sie belaufen sich vorsichtigen Schätzungen zufolge, von Ende Juli bis Ende September auf 12 Milliarden Euro.

Die Europäische Zentralbank wird am Montag bereits über das Schicksal Griechenlands entscheiden. Sie muss in einer Telefonkonferenz, darüber entscheiden, ob sie den griechischen Banken weiter Liquidität zur Verfügung stellt und wenn ja, in welcher Höhe. Das Schicksal Griechenlands liegt in dieser Woche zunächst nicht in der Hand der Politiker, sondern in der der Gläubiger. Die europäische Zentralbank ist dabei in einer schwierigen Situation. Gegen sie läuft bereits in Deutschland eine Klage eines Wirtschaftswissenschaftlers, der glaubt, dass sie in Griechenland eine Finanzierung von insolventen Banken betreibt und ihre Aufgabe als Bankenkontrolleur in Griechenland nicht wahrnimmt.

Das Liquiditätsproblem Griechenlands ist dramatisch. Der Präsident des Europa Parlaments, Martin Schulz, spricht bereits von Not-Krediten, damit Griechenland Medikamente weiter importieren und bezahlen, weiter Energie einführen und bezahlen kann, damit die Griechen weiter eine ärztliche Versorgung hätten.

Die griechische Krise:

Dossier: Griechenland in Not