Tsipras bittet Russland nicht um Geld

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(Pool)

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Griechenlands Ministerpräsident Alexis Tsipras hat bei seinem Besuch in Moskau keinen direkten finanziellen Beistand angefragt, aber für ein Ende der EU-Sanktionen gegen Russland geworben.

„Die griechische Seite hat uns nicht um Finanzhilfe gebeten“, sagte Russlands Präsident Wladimir Putin am Mittwoch nach einem Treffen mit Tsipras. Allerdings sei die russische Wirtschaft an „Großprojekten“ in Griechenland insbesondere im Energiebereich interessiert. Sollten diese realisiert werden und Gewinn bringen, könne dies dem griechischen Staat helfen.

Tsipras bezeichnete die akute Schuldenkrise Athens als „europäisches Problem“, für das eine „europäische Lösung“ gefunden werden müsse. Der Gast aus Athen sprach sich zugleich dafür aus, den „Teufelskreis der Sanktionen gegen Russland aufzugeben“. Ein „Wirtschaftskrieg“ sei keine gute Lösung. Sein Land arbeite daran, eine diplomatische Lösung zu finden.

„Gegensanktionen“

Die „Gegensanktionen“, die Moskau als Reaktion auf die Strafmaßnahmen der EU verhängt habe, hätten der griechischen Landwirtschaft eine große Wunde zugefügt, sagte Tsipras. Der griechische Ministerpräsident war anlässlich des Gedenkens an den 70. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs nach Moskau gereist. Seine Visite wird in der EU mit Skepsis begleitet.

Hinter der Reise wurde der Versuch Athens vermutet, sich finanzielle Unterstützung Russlands in der Schuldenmisere zu sichern – und im Gegenzug einen Keil in die EU-Politik gegenüber Russland zu treiben.